1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

G7-Gipfel wird Opfer des Coronavirus

20. März 2020

Strengste Reisebestimmungen, geschlossene Grenzen und der Aufruf zu sozialer Distanz passen nicht zu einem festlichen Gipfeltreffen der Staatenlenker. Das dämmert nun auch dem diesjährigen Gastgeber.

Donald Trump
Bild: picture-alliance/AP/M. Schreiber

Die Staats- und Regierungschefs der sieben größten westlichen Industrienationen werden diesmal auf ihr alljährliches Treffen verzichten müssen. US-Präsident Donald Trump hat den für Juni geplanten Gipfel der G7-Staatengruppe in Camp David wegen der Coronakrise abgesagt. Die Vorbereitungen hätten in den jeweiligen Regierungszentralen viele Ressourcen gebunden, die derzeit für die Bekämpfung der COVID-19-Pandemie benötigt würden, heißt es aus dem Weißen Haus. Stattdessen soll nun eine Videokonferenz stattfinden.

Trump werde aber auch im April und Mai mit seinen sechs Kollegen per Videokonferenz das weitere Vorgehen im Kampf gegen die Pandemie besprechen, heißt es weiter. Die G7 würden sich eng abstimmen, um die Gesundheit ihrer Bevölkerung und das Wohl der Weltwirtschaft zu sichern.

Keine Zeit für US-Alleingänge

Bereits am Montag hatten sich die sieben Staats- und Regierungschefs in einer Video-Schalte zum Coronavirus zusammengefunden und in seltener Einigkeit die "gemeinsamen Anstrengungen" betont, mit denen man die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Risiken durch die Pandemie bewältigen wolle. Sogar die Bedeutung des Welthandels und die wichtige Rolle der Weltgesundheitsorganisation wurden betont. Angesichts wachsender Ängste im eigenen Land muss der US-Präsident offensichtlich beweisen, dass auch er mit der Welt zusammenarbeiten kann.

Als diesjähriger Gastgeber hätte Trump den Ort des hoch angesehenen G7-Gipfels auswählen dürfen. Dass er prompt eines seiner Hotels in Miami vorschlug, wurde als Versuch gewertet, die eigenen Liegenschaften für offizielle Zwecke zu nutzen und damit finanziell von der Präsidentschaft zu profitieren. Angesichts heftiger öffentlicher Reaktionen musste Trump einlenken und auf den Landsitz der US-Regierung ausweichen. Das Treffen in Camp David sollte vom 10. bis 12. Juni stattfinden.

rb/pgr (afp, ap, dpa, rtr)