1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

G7-Staaten sagen G8-Gipfel ab

24. März 2014

Als Reaktion auf die Annexion der ukrainischen Krim durch Russland haben die sieben führenden Industrienationen den geplanten G8-Gipfel in Sotschi abgesagt. Den Kreml scheint dies nicht sonderlich zu stören.

G7-Treffen in Den Haag (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Krim-Krise: G7 sagen G8-Gipfel ab

01:34

This browser does not support the video element.

Stattdessen werde es im Juni einen G7-Gipfel in Brüssel geben, hieß es in einer in Den Haag verbreiteten Erklärung. In der niederländischen Stadt hatten sich die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden Industrienationen - USA, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan und Kanada - am Rande des Weltgipfels zur Atomsicherheit zu Beratungen getroffen.

Eigentlich hätte Anfang Juni im russischen Olympiaort Sotschi der nächste G8-Gipfel stattfinden sollen. Der Westen hatte die Vorbereitungen dafür aber schon kurz nach der russischen Militäraktion auf der Krim ausgesetzt. Die Absage jetzt kommt daher nicht überraschend. Russland war 1998 in den Club der Sieben aufgenommen worden, der seither als G8 firmiert. "Diese Gruppe kam wegen gemeinsamer Überzeugungen und Verantwortlichkeiten zusammen", so die Erklärung weiter."Russlands Handeln in den vergangenen Wochen ist damit nicht in Einklang zu bringen. "Wir setzen unsere Teilnahme in der G8 aus, bis Russland seinen Kurs ändert und das Umfeld wieder für eine sinnvolle Diskussion der G8 bereit ist."

Die Gruppe verurteilte die Annexion der Krim durch Russland und warf Moskau einen Verstoß gegen geltendes Recht vor. Das prorussische Referendum auf der Krim und die Annexion würden nicht anerkannt. Man sei bereit, die Strafmaßnahmen gegen Russland zu verschärfen,"einschließlich koordinierter sektoraler Sanktionen" betonen die G7 in dem Papier. Dies werde "zunehmend bedeutsame Folgen für die russische Wirtschaft" haben.

Russland gibt sich gelassen

Der russische Außenminister Sergej Lawrow reagierte demonstrativ auf die Entscheidung der G7. "Wenn unsere westlichen Partner glauben, dass sich die G8 überlebt hat, werden wir uns nicht daran klammern", sagte er zu Journalisten in Den Haag. "Die G8 ist ein informeller Club, da gibt es keine Mitgliedsausweise, da kann keiner jemanden herauswerfen." Der russische Außenminister fügte hinzu: "Jetzt werden alle wichtigen Fragen in der G20 diskutiert", der Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer.

Putin eröffnet Konto

Die Zentrale der Bank Rossija in St.PetersburgBild: picture-alliance/AP

Auch Kremlchef Wladimir Putin gab sich in Moskau ungerührt von den Aktivitäten der G7. Demonstrativ eröffnete er ein Konto bei der mit US-Sanktionen belegten Bank Rossija.

"Auf dieses Konto wird vom kommenden Monat an das Präsidentengehalt überwiesen", sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow nach einem Bericht der Agentur Interfax. Hauptanteilseigner der Bank ist Juri Kowaltschuk, dem enge Beziehungen zum russischen Präsidenten nachgesagt werden.

wl/sti/qu (dpa, afp,rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen

Mehr zum Thema

Weitere Beiträge anzeigen