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Technik

Gamescom: So viele Besucher wie nie

24. August 2019

Jedes Jahr strömen Hunderttausende Menschen zur weltgrößten Messe für Computerspiele in Köln - und diesmal waren es noch mehr als sonst. Dabei mussten die Gamer nicht einmal vor Ort sein, um Neuheiten zu begutachten.

Deutschland Computerspielemesse Gamescom 2019 in Köln
Bild: Getty Images/L. Schulze

373.000: So viele Besucher testeten in diesem Jahr neue Spiele und traten in Turnieren gegeneinander an. Das waren 3000 mehr als im vergangenem Jahr. Hinzu kamen noch einmal ebenso viele Spielefans, die sich das Spektakel online ansahen. So waren eine halbe Millionen Menschen virtuell bei der Eröffnungsshow der Gamescom dabei. Mit der Nachfrage im Internet waren die Veranstalter zufrieden: "Allein in den ersten Tagen wurden die Videoinhalte der Gamescom weltweit weit über 100 Millionen Mal abgerufen."

Der Besucherandrang vor Ort in Köln sorgte aber auch für Kritik unter Gamern. Die deutsche Synchronsprecherin der Actionfigur Lara Croft, Lara Trautmann, forderte unter ihrem Pseudonym "Lara Loft" auf Twitter, die Besucherrekorde nicht immer weiter zu knacken. 

Der Tweet fand viel Zustimmung von Gamescom-Besuchern, die beklagten, dass es zu voll sei, um die neuesten Spiele ausreichend testen zu können. Die Gamescom erstreckt sich auf eine 218.000 Quadratmeter große Ausstellungs- und Showfläche. 1150 Aussteller aus mehr als 50 Staaten präsentierten ihre Angebote für die Gamer, ob Strategie-, Action- oder Sportspiele. 

Die Besucher der Gamescom müssen sich häufig in Geduld übenBild: Getty Images/L. Schulze

Förderung trotz Milliardengewinnen

Die Spieleindustrie ist gigantisch: Fast jeder zweite Deutsche - 34 Millionen - spielt am PC oder am Handy, wie eine Analyse der Unternehmensberatung PwC gezeigt hat. Das Wachstum der Branche ist beachtlich. Im ersten Halbjahr 2019 stieg der Umsatz in Deutschland um elf Prozent auf 2,8 Milliarden Euro.

Allerdings hinkt Deutschland hinterher. Nur 4,3 Prozent der Umsätze kamen aus Entwicklungen, die hierzulande produziert wurden. Deshalb wird die Branche mit 50 Millionen Euro gefördert. Auf der Gamescom versicherte Verkehrsminister Andreas Scheuer, dass dies auch im kommenden Jahr der Fall sein solle. 

Hoher Besuch: Kölns Oberbürgermeisterin Reker (li.), Minister Scheuer und Staatssekretärin Bär auf der GamescomBild: picture-alliance/dpa/O. Berg

Ab in die Cloud

Ein weiteres großes Thema der diesjährigen Messe war das Cloud-Gaming. Damit sollen grafisch aufwendige Games auch zum Beispiel auf Smartphones laufen können - weil die Rechenarbeit auf über superschnelle Netze verbundenen Servern im Netz erledigt wird. Zu den Playern hier gehört unter anderem Google. Der Internet-Konzern war auch auf der Gamescom vertreten und bewarb seinen Dienst Stadia. Eine ähnliche Vision haben auch Microsoft und Sony mit den Angeboten Xbox xCloud beziehungsweise Playstation Now.

Gamer probieren besonders gern Spiele an gebogenen Bildschirmen ausBild: Getty Images/L. Schulze

Auch wenn das Cloud-Gaming aufwendige Hardware überflüssig machen würde, wächst der Markt für Computer und Monitore. Laut dem Marktforschungsinstitut GfK stieg der Umsatz mit Gaming-Hardware im ersten Halbjahr 2019 weltweit um 15 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum - Nordamerika nicht eingerechnet. Besonders beliebt sind Curved-Monitore, gebogene Bildschirme also, mit denen Nutzer völlig in das Spiel eintauchen können.

lh/rb (dpa, epd)

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