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Gauck: Irland ist Vorbild für Europa

13. Juli 2015

Athen wirft seinen Schatten auch auf den Staatsbesuch des Bundespräsidenten in Irland. In Dublin lobt Gauck die irischen Reformen - die Messlatte hängt hoch.

Bundespräsident Joachim Gauck pflanzt mit dem irischen Präsidenten, Michael Higgins (rechts) eine Eiche (Foto: dpa)
Zukunft und Hoffnung: Bundespräsident Gauck pflanzt mit dem irischen Präsidenten Higgins (rechts) eine EicheBild: picture-alliance/dpa/W. Kumm

Es ist ein Besuch beim Musterschüler, der gezeigt hat, wie man aus einer tiefen Krise wieder herauskommt: Nach einem Hilfsprogramm unter dem Euro-Rettungsschirm und massiven Sparanstrengungen ist Irland wieder auf Wachstumskurs. So überrascht es nicht, dass Bundespräsident Joachim Gauck in Dublin den Reformkurs des Landes als Vorbild für andere europäische Staaten würdigt.

"Mit entschlossenen Schritten ist es Irland gelungen, seine Wirtschaft schnell zu stabilisieren", sagte Gauck bei einem Staatsbankett zu seinen Ehren. "Mit diesen Anstrengungen ist Ihr Land ein Vorbild für manch anderen Staat innerhalb der Europäischen Union", heißt es im vorab verbreiteten Redemanuskript.

Soziale Verwerfungen

Auch Irland habe zeitweise wirtschaftliche und soziale Verwerfungen, hohe Arbeitslosigkeit und die Abwanderung junger Talente erleben müssen, sagte Gauck. Dennoch sei das Bekenntnis der Iren zu Europa weiter lebendig. "Auch das verbindet Sie mit Deutschland und den Deutschen, die auch in Krisenzeiten verlässlich und solidarisch Europäer sein wollen."

Zum Auftakt des dreitägigen Staatsbesuchs war Gauck vom irischen Präsidenten Michael Higgins mit militärischen Ehren begrüßt worden. Am Nachmittag traf er in Dublin auch mit Regierungschef Enda Kenny zusammen. Zuletzt hatte der damalige Bundespräsident Johannes Rau im Jahr 2003 Irland einen Staatsbesuch abgestattet.

Militärische Ehren: Empfang in DublinBild: picture-alliance/dpa/W. Kumm

Drei Nobelpreisträger plus Joyce

Neben der Eurokrise und der Entwicklung in Griechenland sind auch die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Irland und Deutschland Thema der Gespräche. Und bei einem Empfang der Bürgermeisterin von Dublin zeigte sich Gauck vom reichen kulturellen Erbe der Hauptstadt beeindruckt, die allein drei Literaturnobelpreisträger hervorgebracht hat. James Joyce, geboren im inzwischen eingemeindeten Rathgar, wäre der Vierte gewesen - hätte ihn die Jury in Stockholm nicht zeit seines Lebens übergangen.

Am Mittwoch wird der Bundespräsident in der westirischen Stadt Galway ein Zentrum für Menschenrechte an der Universität besuchen, wo er die Ehrendoktorwürde erhält. Dann wird sich der Blick vor allem auf Krisen außerhalb Europas richten: In einer Rede will Gauck auf Verletzungen der Menschenrechte in vielen Teilen der Welt hinweisen.

jj/sti (dpa, bundespraesident.de)

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