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Gauck ruft EU zu Einheit auf

5. Februar 2015

Der Bundespräsident wirbt in Afrika für das Modell der EU - und mahnt die Europäer angesichts des neuen Schuldenstreits zur Einheit. Zum Abschluss des Tansania-Besuchs fährt Gauck in Serengeti-Nationalpark.

Bundespräsident Gauck in Tansania (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/W. Kumm

Bundespräsident Joachim Gauck hat sich vor dem Hintergrund der Debatte über die von Griechenland geforderten Erleichterungen bei seiner Schuldenlast für Kompromissbereitschaft in der EU ausgesprochen. "Auch in schwierigen Zeiten haben uns gemeinsame Überzeugungen zusammengehalten", sagte Gauck bei seinem Besuch in Tansania vor Vertretern der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC).

Ohne die Diskussion über die Politik des neuen griechischen Regierungschefs Alexis Tsipras direkt anzusprechen, betonte der Bundespräsident: "Für diese Werte lohnt es sich, auch einmal Kompromisse zu suchen oder geduldig zu bleiben, nötigenfalls auch einmal eigene Interessen zurückzustellen."

EU gilt als Vorbild

Nachdrücklich warb das deutsche Staatsoberhaupt vor den EAC-Vertretern für das Politikmodell der EU. Europas Familie der Staaten gebe es weiterhin - "größer denn je, solidarisch mit Hilfe zur Selbsthilfe, wenn ein Mitglied in Not gerät, und auch bereit, sich konstruktiv mit sich selbst auseinanderzusetzen", hob Gauck hervor. Die Mitgliedstaaten der Ostafrikanischen Gemeinschaft - neben Tansania auch Kenia, Uganda, Ruanda und Burundi - streben eine engere wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit ähnlich der Europäischen Union an.

Elefanten im Serengeti-Nationalpark in TansaniaBild: AFP/Getty Images/T. Karumba

Zum Abschluss des offiziellen Teils seines Besuches in Tansania will Gauck noch im Serengeti-Nationalpark ein von der Deutschen Zoologischen Gesellschaft in Frankfurt (ZGF) errichtetes Zentrum zum Kampf gegen die Wilderei einweihen. ZGF-Geschäftsführer Christof Schenck warnte am Rande der Gauck-Reise, die Wilderei von Elefanten und Nashörnern gefährde die Stabilität afrikanischer Staaten.

Gefahren durch Wilderei

Mit dem illegalen Abschuss werde sehr viel Geld gemacht. "Und das führt auch zu einer sehr starken Korruption in den Ländern. Es ist ein großes Risiko, das weit über Artenschutz hinausgeht", sagte Schenk. Die Wilderei bringe Korruption wie im Drogenhandel mit sich.

Die Wilderei von Elefanten und Nashörnern habe sich stark nach Ostafrika ausgeweitet, so Schenck weiter. Beide Tierarten seien gefährdet. "Wir gehen davon aus, dass ungefähr 30.000 Elefanten pro Jahr illegal erlegt werden", darunter viele in Tansania, erläuterte der Geschäftsführer der ZGF. Um die Wilderei zu bekämpfen, müssten die Naturschutzgebiete gesichert, Handelswege aufgebrochen und das "Verbraucherverhalten" in den Abnehmerländern geändert werden.

wl/gri (dpa)

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