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Gauck möchte Beziehungen vertiefen

13. Mai 2013

In São Paulo sind die Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage eröffnet worden. Dabei sprach sich Bundespräsident Joachim Gauck dafür aus, die wirtschaftliche und kulturellen Bindungen zwischen beiden Ländern zu stärken.

Bundespräsident Joachim Gauck und Brasiliens Präsidentin Dilma Vana Rousseff begrüßen sich in Sao Paulo in Brasilien (Foto: dpa)
Bundespräsident Gauck in Brasilien 13.05.2013Bild: picture-alliance/dpa

Anlässlich der Eröffnung der 31. Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage sagte Gauck am Montag in der Metropole São Paulo, die Partnerschaft zwischen Deutschland und Brasilien, sei eng, immer vertrauter und bestehe "aus vielen großartigen Chancen". Er würdigte in seiner Rede vor deutschen und brasilianischen Wirtschaftsvertretern den Mut des südamerikanischen Landes. Dabei verwies er auf den Demokratisierungsprozess, die Wahrheitskommission zur Aufarbeitung der Militärdiktatur und wirtschaftliche Reformen. Wenn es Brasilien gelinge, weitere Wachtstums- und Wohlstandsbarrieren aus dem Weg zu räumen, werde die Bedeutung Brasiliens für die Weltwirtschaft noch weiter wachsen, sagte Gauck.

Später will der Bundespräsidenten mit seiner brasilianischen Kollegin (siehe Artikelbild) Dilma Rousseff in São Paulo das Jahr "Deutschland + Brasilien 2013-2014" eröffnen.

Kurz vor der Ankunft in der Elf-Millionen-Einwohner-Metropole sagte Gauck, er wünsche sich, dass die guten Geschäftsbeziehungen zwischen Deutschland und der stärksten südamerikanischen Wirtschaftsnation weiter gefördert würden. Allerdings seien nicht alle deutschen Unternehmen mit der Situation in Brasilien ganz zufrieden. "Man könnte sich ein besseres Investitionsklima wünschen."

Klagen über zu viel Bürokratie

Moniert wird von deutscher Seite, dass es Zollbeschränkungen gebe und brasilianische Unternehmen bevorzugt würden. Auch komme kein Doppelbesteuerungsabkommen zustande, und die brasilianische Bürokratie sei aufgebläht. Gauck sicherte zu, dass Deutschland seinerseits Brasilien bei seinem Bemühen unterstütze, einen Sitz im UN-Sicherheitsrat zu bekommen.

Die rund 1300 vor allem im Großraum São Paulo ansässigen deutschen Firmen sind ein wesentlicher Faktor der brasilianischen Wirtschaft. Brasilien ist zudem Deutschlands größter Handelspartner in Lateinamerika. Die beiderseitigen Wirtschaftsbeziehungen, die eine lange Tradition haben, sind nach Korrespondentenberichten derzeit jedoch etwas eingetrübt. Der Besuch Gaucks soll ihnen neuen Schwung geben.

Deutsch-brasilianisches Wirtschaftstreffen

01:29

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BMW plant Montagewerk in Brasilien

Gauck wird erstmals von einer größeren Wirtschaftsdelegation begleitet. Der Besuch soll die Bedeutung der siebtgrößten Volkswirtschaft für Deutschland unterstreichen. Große Konzerne wie Siemens, Bayer, ThyssenKrupp, VW, MAN und Mercedes sind zum Teil schon seit vielen Jahrzehnten in Brasilien erfolgreich am Markt. BMW plant, im Süden des Landes sein erstes Auto-Montagewerk mit einer Kapazität von rund 30 000 Fahrzeugen pro Jahr zu bauen. Auch Audi erwägt eine eigene Produktionsanlage.

Zu den Wirtschaftstagen in Brasiliens größter Stadt São Paulo werden rund 1000 Teilnehmer erwartet. Das Motto heißt dieses Mal: "Deutsch-Brasilianische Zusammenarbeit zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit". Das Deutschlandjahr soll ein umfassendes und aktuelles Bild von Deutschland zeigen. Eröffnet werden soll das Jahr im Theatro Municipal in São Paulo vom "Young Euro Classic Orchester", dem je 35 junge Musiker aus Brasilien und Deutschland angehören. Insgesamt sind im Lauf der nächsten zwölf Monate mehr als 300 Projekte geplant. Gauck, der zuvor in Kolumbien war, bleibt bis Dienstag in São Paulo und fliegt dann weiter nach Rio.

kle/se (dpa, epd)

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