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Deutschland steigert Engagement für globalen Impfschutz

25. Juni 2025

Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali Radovan verspricht der Impfallianz Gavi bis 2030 mehr als eine halbe Milliarde Euro. Angesichts des angekündigten US-Rückzugs sieht sie Deutschland in einer neuen Führungsrolle.

Symbolbild | Impfallianz Gavi
Gavi soll ärmere Länder auch dabei unterstützen, bei der Produktion von Impfstoffen unabhängiger von den Industrienationen zu werdenBild: STR/NurPhoto/picture alliance

"Impfen ist der effizienteste Weg, Leben zu retten und weltweite Pandemien zu verhindern", verdeutlichte Bundesentwicklungsministerin Reem Alabali Radovan bei einer Konferenz der Impfallianz Gavi in Brüssel. Krankheiten machten nicht an Grenzen halt, deswegen brauche es internationale Zusammenarbeit, um sie zu bekämpfen, betonte die Sozialdemokratin.

Deutschland werde Gavi bis zum Jahr 2030 insgesamt 600 Millionen Euro zur Verfügung stellen, kündigte Alabali Radovan an. Denn es sei nicht nur eine Frage der Menschlichkeit zu helfen, sondern auch ökonomisch klug. Jeder Euro für Prävention spare später ein Vielfaches für Behandlungen von Krankheiten oder die Bekämpfung von Pandemien.

Seit Mai Bundesministerin für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung: Reem Alabali Radovan (SPD)Bild: Juliane Sonntag/photothek.de/picture alliance

Gavi rettete bereits Millionen Leben

Gavi wurde im Jahr 2000 von öffentlichen und privaten Geldgebern ins Leben gerufen. Die Impfallianz versorgt einkommensschwache Länder mit Impfstoffen gegen lebensbedrohliche Krankheiten wie Malaria, Masern oder Cholera.

Nach Angaben des deutschen Entwicklungsministeriums wurden seit der Gründung von Gavi weit mehr als eine Milliarde Kinder grundimmunisiert und damit schätzungsweise fast 20 Millionen Todesfälle vermieden. Das Ziel für die kommenden Jahre lautet, eine weitere halbe Milliarde Kinder zu impfen.

US-Kürzungen "nicht zu kompensieren"

Überschattet wird die Brüsseler Geberkonferenz durch massive Kürzungen in der US-Entwicklungshilfe. Die Vereinigten Staaten waren bisher der größte Unterstützer globaler Gesundheitsprogramme. Allerdings wollen auch andere westliche Länder ihre Hilfen kürzen.

Bisher führend in der Entwicklungszusammenarbeit: USAID (United States Agency for International Development)Bild: Privilege Musvanhiri/DW

Deutschland solle bei der Entwicklungszusammenarbeit eine Führungsrolle übernehmen, sagte Alabali Radovan. Zugleich räumte sie ein, dass das eingeschränkte Engagement der USA nicht zu kompensieren sei - weder durch Deutschland noch durch die Europäische Union. "Aber wir müssen das Schlimmste verhindern."

"Bitter" nannte die SPD-Politikerin die für das laufende Jahr geplanten Kürzungen im Etat ihres Ministeriums. "Aber wir werden Wege finden, zu unserer Verantwortung zu stehen", versicherte sie der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Sie habe schon Ideen, "wie wir unsere Arbeit effizienter machen können".

wa/AR (kna, rtr, epd)

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