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Gaza: Deutsche Prominente schreiben offenen Brief an Merz

31. Juli 2025

Mehr als 200 Schauspieler, Musiker und Medienschaffende drängen Bundeskanzler Friedrich Merz zum Stopp der Waffenlieferungen an Israel - und zu weiteren Maßnahmen für die Beendigung des Krieges in Gaza.

Daniel Brühl mit Bart und schwarzem Hemd blickt in die Kamera
Hat den offenen Brief unterzeichnet: Schauspieler Daniel BrühlBild: Lionel Guericolas/Starface/IMAGO

In dem offenen Brief mit der emotionalen Überschrift "Lassen Sie Gaza nicht sterben, Herr Merz" begrüßen die Künstler, dass Bundeskanzler Friedrich Merz in den vergangenen Tagen mit Kritik an der israelischen Regierung Stellung bezogen habe. Doch eines sei klar: "Worte allein retten keine Leben", schreiben sie und drängen den CDU-Politiker zu weiteren Schritten.

Gaza: Drei konkrete Handlungen 

Konkret bitten sie ihn mit Blick auf Israels Krieg in Gaza um drei Dinge: den Stopp aller deutschen Waffenexporte an Israel, Unterstützung für das Aussetzen des EU-Assoziierungsabkommens mit Israel und die Forderung nach einem sofortigen Waffenstillstand und einem ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe. Sie verweisen auf das Leid von Kindern im Gazastreifen und betonen: "Auch wir verurteilen die grauenvollen Verbrechen der Hamas aufs Schärfste. Aber kein Verbrechen legitimiert es, Millionen von unschuldigen Menschen auf brutalste Weise kollektiv zu bestrafen."

Palästinenser auf dem Weg zu einem Verteilzentrum für Hilfsgüter im Netzarim-KorridorBild: Hassan Jedi/Anadolu/picture alliance

Offener Brief: Mehr als 200 Unterschriften

Zu den knapp über 200 Erstunterzeichnern gehören die Schauspielerinnen Christiane Paul,  Liv Lisa Fries und Meret Becker die Schauspieler Daniel Brühl, Benno Führmann und Jürgen Vogel, die Moderatoren Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf, die Musikerin Shirin David und der Musiker Zartmann sowie der Autor Marc-Uwe Kling.

"Diese Schritte stehen in tiefem Einklang mit den europäischen Werten und würden der israelischen Regierung unmissverständlich klarmachen, dass selbst ihre engsten Verbündeten das Leiden nicht mehr hinnehmen können und Worte nicht mehr reichen", heißt es in dem Appell. Im Gazastreifen hungerten und stürben Kinder, die nicht Teil des Krieges seien und doch dessen Last trügen.

Eine Reaktion aus dem Kanzleramt gab es bislang nicht. Organisiert hat die Aktion die Kampagnengruppe Avaaz in Zusammenarbeit mit der Regisseurin Laura Fischer.

ka / ie (dpa / Der Spiegel)