Berlin und Deutschland gedenken der Opfer des Mauerbaus vor 57 Jahren. Am 13. August 1961 hatte die SED-Führung unter Walter Ulbricht mit dem Bau der Mauer begonnen.
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In der zentralen Mauer-Gedenkstätte in Berlin werden am Montag, den 13. August Kränze, und Blumen niedergelegt. Zuvor findet in der Kapelle der Versöhnung auf dem früheren Todesstreifen an der Bernauer Straße eine Andacht statt. Außerdem werden auch Führungen durch das ansonsten geschlossene, frühere DDR-Polizeigefängnis Keibelstraße angeboten. Dort wurde 1961 der Bau der Mauer organisiert.
Mauerbau: Zehn Gründe für den Berliner Mauerweg
Der 13. August 1961 ist ein historisches Datum. An diesem Tag wurde die Berliner Mauer gebaut. Der Berliner Mauerweg hält die Erinnerung an die geteilte Stadt wach.
Bild: DW/M. Fürstenau
Der Mauerweg
28 Jahre lang trennte die Mauer Ost- und Westberlin. Von der Vergangenheit als geteilte Stadt ist immer weniger zu sehen. Wo genau verlief die Mauer? Wie lebten die Menschen in ihrem Schatten? Der Berliner Mauerweg gibt Antworten. Auf 160 Kilometern führt er durch und um die Stadt.
Gedenkstätte Berliner Mauer
Die Tour kann im Prinzip an jedem Ort beginnen, zu Fuß oder mit dem Rad. Ein guter Auftakt ist die Gedenkstätte Berliner Mauer. Auf 1,4 Kilometern folgt sie dem Mauerverlauf entlang der Bernauer Straße. Sie zeigt die mörderische Architektur der Grenzanlagen und erinnert an alle jene Menschen, die hier ihr Leben verloren.
Bild: picture-alliance/dpa/M. Gambarini
Pflastersteine im Asphalt
Ein fast sechs Kilometer langes Doppelband aus Kopfsteinpflaster hilft, sich den Verlauf der Mauer vorzustellen. Wo war Ost, wo war West? In unregelmäßigen Abständen findet man nämlich ein Bronzeband mit der Aufschrift: "Berliner Mauer 1961-1989". Diese Schrift kann man nur lesen, wenn man auf der ehemaligen Westseite der Mauer steht.
Bild: DW/E. Grenier
Brandenburger Tor
Wenn man dem Mauerverlauf Richtung Mitte folgt, landet man im heutigen Regierungsviertel an der Spree und am Pariser Platz mit dem Brandenburger Tor. Der Mauerbau hatte das Brandenburger Tor isoliert, weder vom Westen noch vom Osten war es zugänglich. Und so wurde es weltweit zu einem Symbol der Teilung. Heute ist es Deutschlands Symbol der Einheit.
Bild: picture-alliance/dpa
Checkpoint Charlie
Von allen Grenzübergängen der Stadt ist er der berühmteste: Checkpoint Charlie. Original ist hier nichts mehr, der Kontrollpunkt ist ein Remake aus dem Jahr 2000, umrahmt von Billig-Souvenir Läden. Die Disneyfizierung schreitet voran. Täglich belagern Touristen diesen Ort.
Bild: Britta Pedersen/ZB/dpa/picture alliance
DDR-Wachtürme
Auf der Ostseite gab es entlang der Mauer mehr als 300 Wachtürme. Rund um die Uhr schoben Soldaten Wache in der Turmkanzel, den Grenzstreifen im Blick, die Waffen im Anschlag. Heute sind nur noch drei Türme erhalten, alle sind denkmalgeschützt. Dieser liegt ziemlich versteckt in einer Seitenstraße am Potsdamer Platz.
Bild: picture alliance/dpa/W. Steinberg
East Side Gallery
Auch hier führt der Mauerweg vorbei, dem am längsten erhaltenen Teilstück der Berliner Mauer. Die West-Seite der Berliner Mauer war für ihre bunten Graffiti berühmt. Die Ost-Seite dagegen war grau. Internationale Künstler brachten 1990 Farbe ins Spiel. Sie bemalten im Bezirk Berlin-Friedrichshain 1,3 Kilometer Ost-Mauer und schufen die längste Open-Air Galerie der Welt.
Bild: Reuters/F. Bensch
Glienicker Brücke
Der größte Teil des Mauerwegs verläuft über 110 Kilometer entlang der Berliner Stadtgrenze zum Umland. Ein Highlight ist die Glienicker Brücke zwischen Berlin und Potsdam, Schauplatz spektakulärer Agentenaustausch-Aktionen während des Kalten Krieges. Ein Deal, der im Jahr 1962 Furore machte, lieferte die Vorlage für großes Hollywood Kino - Steven Spielbergs "Bridge of Spies" mit Tom Hanks.
Bild: picture-alliance/dpa/R. Hirschberger
Museum im Grenzturm
Weite Strecken des Mauerwegs führen durch Wälder, an Flüssen vorbei, durch Wiesen und Felder. Die Natur um Berlin war häufig Schauplatz riskanter Fluchtversuche, schmale Stellen der Havel zum Beispiel. Die Grenze teilte Ortschaften und trennte Familien - wie in Hennigsdorf 20 Kilometer nördlich von Berlin. Das Museum im Grenzturm erzählt vom Leben mit der Mauer.
Bild: DW/M. Fürstenau
Zeit der Kirschen
Tausende japanische Kirschbäume säumen Abschnitte des Mauerwegs, gespendet von Japanern aus Freude über die Deutsche Wiedervereinigung. Sie verwandeln den Mauerweg jedes Jahr im Frühling in ein rosa Blütenmeer. Auch unterhalb der Bösebrücke im Stadtteil Pankow stehen sie, jener Brücke, die als erster Grenzübergang öffnete, in der Nacht als die Mauer fiel, am 9. November 1989.
Bild: DW/E. Grenier
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Nur wenige Wochen vor dem 13. August hatte der SED-Chef Walter Ulbricht getönt: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten." Die dreiste Lüge ging in die Geschichte ein. Das rund 155 Kilometer lange Bollwerk zerschnitt Berlin mehr als 28 Jahre. Die Teilung endete erst mit dem Fall der Mauer am 9. November 1989.
Die Bernauer Straße gilt als Symbol der deutschen Teilung. Das weltbekannte Foto von dem DDR-Soldaten, der kurz nach dem 13. August 1961 über den Stacheldraht in den Westen sprang, wurde hier aufgenommen. Ebenso die Bilder von Menschen, die auf der Flucht aus Wohnungsfenstern sprangen.
Als die Mauer hochgezogen wurde, lag die Häuserfront der Straße im Osten, der Bürgersteig im Westen. Heute wird dort mit einer großen Open-Air-Ausstellung, zu der auch ein original erhaltenes Mauerstück gehört, an die Opfer der Teilung erinnert.