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Gedenken an Sieg von Stalingrad

2. Februar 2013

Mit Pomp und Pathos erinnert Russland an den Triumph der Roten Armee über die deutschen Angreifer in der Schlacht von Stalingrad vor 70 Jahren. Doch auch für stilles Gedenken ist viel Raum.

Militärparade in Wolgograd, dem früheren Stalingrad (Foto: picture alliance / dpa)
Bild: picture alliance / dpa

70 Jahre nach der Schlacht von Stalingrad hat das heutige Wolgograd an die brutalen Kämpfe mit mehr als 700.000 Toten erinnert. Veteranen legten an der Gedenkstätte auf dem Mamajew-Hügel Blumen und Kränze an der Ewigen Flamme nieder. Kremlchef Wladimir Putin pries den Sieg der sowjetischen Truppen als eines der weltweit größten Beispiele von Heldentum. "Wir sind stolz, Russland ist stolz auf die Verteidiger von Stalingrad", sagte der russische Präsident auf einer Gedenkzeremonie in der Millionenstadt. "Der Mut und das Heldentum der Verteidiger sind beispiellos und einmalig."

Vor etwa 20.000 Zuschauern, darunter rund 200 Kriegsteilnehmern, marschierten im Stadtzentrum bei frostigem Wetter 650 Soldaten in historischen Uniformen zu einer Militärparade auf. Zum Jahrestag nannte sich Wolgograd für einen Tag offiziell wieder Stalingrad nach dem Sowjetdiktator Josef Stalin - trotz massiven Protests von Menschenrechtlern.

Moskau: Gedenken an Sieg von Stalingrad

01:54

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Respekt vor den Toten

Als Symbol deutsch-russischer Freundschaft reisten auch Nachkommen deutscher Stalingrad-Kämpfer in die Wolgastadt und zeigten sich tief bewegt. An der Ewigen Flamme im Stadtzentrum zollten Delegationen aus Dutzenden Ländern den Toten Respekt. Für Deutschland nahm Botschafter Ulrich Brandenburg an der Zeremonie teil.

Wolgograd rund 1000 Kilometer südlich von Moskau betont seit Jahren, dass deutsche Gäste im Geiste der Versöhnung willkommen sind.

Entscheidender Wendepunkt des Zweiten Weltkrieges

Die Reste der deutschen 6. Armee hatten am 2. Februar 1943 in Stalingrad vor den sowjetischen Truppen kapituliert. Es war Hitlers erste große Niederlage im Zweiten Weltkrieg. Sie wird in Russland bis heute als entscheidender Wendepunkt gefeiert, der den Sieg über Nazi-Deutschland einleitete. Die monatelange Schlacht und Temperaturen bis zu minus 43 Grad kosteten mindestens 150.000 Deutschen, Zehntausenden Verbündeten und 500.000 Russen das Leben.

Mit Pathos wandte sich Vizeregierungschef Dmitri Rogosin bei der Militärschau an die Einwohner der Stadt. "Unsere Großväter und Väter haben hier um jedes Gebäude und um jede Straße Gekämpft", rief Rogosin. Bei der Parade fuhr auch ein legendärer Weltkriegs-Panzer des sowjetischen Typs T-34 mit. Auch andere russische Städte erinnerten an den historischen Tag. Das Staatsfernsehen zeigte zu Militärmusik Bilder der grausamen Kämpfe.

Auf dem Soldatenfriedhof Rossoschka rund 40 Kilometer nordwestlich von Wolgograd legte der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge gemeinsam mit deutschen und russischen Gästen einen Kranz nieder. Dort sind etwa 56.000 deutsche Soldaten begraben. Von weiteren mehr als 55.000 Wehrmacht-Toten sind nur die Namen eingraviert. Ihre Leichen wurden nie gefunden.

re/gmf ( afp, dpa, apd, rtr)

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