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Landesweites Gedenken in Frankreich

10. Januar 2015

Bereits am Vortag der geplanten Großkundgebung in Paris gingen 700.000 Menschen in ganz Frankreich auf die Straße. Sie gedachten der Opfer der Angriffe auf "Charlie Hebdo" und auf einen jüdischen Supermarkt.

Frankreich Gedemken der Opfer in Lille 10.01.2015
Bild: Charlet/AFP/Getty Images

Unter dem Motto "Wir sind Charlie" versammelten sich allein im südfranzösischen Nizza gut 30.000 Menschen, die schweigend die Strandpromenade entlang zogen, bevor sie am Denkmal für die Kriegstoten Blumen niederlegten. Nizzas Bürgermeister Christian Estrosi betonte, die Kundgebung sei von den Bürgern selbst und nicht von Politikern organisiert worden. Im zentralfranzösischen Orléans kamen laut Polizei rund 22.000 Menschen zusammen. In der 80.000 Einwohner zählenden Stadt Pau im Südwesten Frankreichs zeigte sogar fast die Hälfte aller Bürger ihre Solidarität mit den Opfern der Anschläge und ihrer Angehörigen und Freunde. Paus Bürgermeister würdigte die Kundgebung als "eine großartige Volksbewegung".

Minister verspricht "großtmögliche Sicherheit"

Die landesweite Anteilnahme lässt erahnen wie groß die für Sonntag geplante Kundgebung in Paris werden könnte. Hunderttausende Menschen werden zu der Großdemonstration gegen den Terror erwartet. Mit einem Schweigemarsch soll der 17 Opfer der islamistischen Anschläge und Geiselnahmen gedacht werden. Neben französischen Politikern, Vertretern der Gewerkschaften, Kirchen, des Islams und Judentums werden auch zahlreiche europäische Staats- und Regierungschefs an der Kundgebung teilnehmen.

In Nizza gingen rund 30.000 gegen den Terror auf die StraßeBild: C. Triballeau/AFP/Getty Images

So hat auch Bundeskanzlerin Angela Merkel ihr Kommen angekündigt. "Ich glaube, es ist ein wichtiges Zeichen deutsch-französischer Freundschaft, dass wir in diesen Stunden zusammenstehen", sagte sie am Freitagabend in Hamburg. "Ich werde Sonntag in Paris sein", schrieb auch der Präsident des Europäischen Parlaments, Martin Schulz, auf seiner Facebook-Seite. Mit ihm kommen die Präsidenten des Europäischen Rats und der EU-Kommission, Donald Tusk und Jean-Claude Juncker.

Die Demonstration soll am Sonntag um 15 Uhr an der Place de la République in Paris starten. Da mehrere Hunderttausend Menschen erwartet werden, sind drei Routen vorgesehen. Darüberhinaus sind auch in vielen anderen Städten Frankreichs Demonstrationen geplant.

Innenminister Bernard Cazeneuve sicherte nach einer Sitzung im Elysée-Palast größtmögliche Sicherheit zu. "Die Franzosen sollen wissen, dass alle Vorkehrungen getroffen werden damit die Demonstration im Namen des Respekts und der Andacht, aber auch sicher, verlaufen kann", sagte der Minister. Tausende Polizisten und Soldaten sollen den Marsch in der Hauptstadt sichern. Laut Cazeneuve werden Scharfschützen auf Dächern postiert. Für den Großraum Paris bleibe die höchste Stufe des Antiterrorplans "Vigipirate" bestehen.

bri/cr (AFP, dpa, epd)

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