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Politik

Gedenken zum Parkland-Jahrestag

14. Februar 2019

Ein Jahr nach dem Schulmassaker von Parkland hat die Stadt im US-Bundesstaat Florida ein stilles Gedenken an die 17 Todesopfer abgehalten. US-Präsident Trump nutzte den Jahrestag für Eigenlob.

Schülerinnen legen zum Gedenken an die Opfer Blumen ab
Schülerinnen legen zum Gedenken an die Opfer Blumen abBild: picture-alliance/Newscom /G. Rothstein

Gedenken ohne viel Aufsehen: Am Jahrestags des Parkland-Massakers ist an der Marjory Stoneman Douglas High School, wo der Einzeltäter am Valentinstag um sich geschossen hatte, der reguläre Unterricht ausgefallen. Stattdessen konnten die Schüler an Sozialprojekten arbeiten, sich psychologisch beraten lassen und mit Therapiehunden zusammenkommen. 

Vor 14.20 Uhr Ortszeit - dem Zeitpunkt, an dem das Blutbad begonnen hatte - stellte die Schule den Betrieb komplett ein. Viele Schüler hatten ohnehin nicht vor, an dem Jahrestag zu der Schule zu kommen, wie ein Sprecher der nach dem Massaker gegründeten Bewegung "Marsch für unser Leben" sagte. Demonstrationen oder andere Protestaktionen gegen die laxen Waffengesetze waren für den Gedenktag nicht geplant. 

Auch an anderen Schulen, hier der Jupiter High School in Florida, wurde der Opfer gedachtBild: picture-alliance/ZUMAPRESS/L. Waters

 "An diesem Datum wollten wir ruhig bleiben, einfach aus Respekt", sagte der 15-jährige Überlebende Ryan Servaites. Seine ehemalige Mitschülerin Emma Gonzalez - eine der prominentesten Figuren von "Marsch für unser Leben" - erklärte in einem schriftlichen Statement, sie wolle an diesem Tag ihre Aufmerksamkeit ihren Freunden und ihrer Familie widmen und sich "an jene erinnern, die wir verloren haben".

Der Angriff in Parkland war eines der schlimmsten Schulmassaker in der US-Geschichte. Der damals 19-jährige Schütze Nikolas Cruz wurde kurz danach festgenommen. Ihm droht die Todesstrafe wegen 17-fachen Mordes und 17-fachen Mordversuchs. 

Emma Gonzalez wurde durch das Massaker zur AktivistinBild: Reuters/J. Ernst

Gonzalez bezeichnete es als "hart", an die Ereignisse vor einem Jahr zurückdenken zu müssen. Doch sei die nach dem Massaker entstandene Bewegung mit ihren bereits erreichten Folgen eine "unglaublich heilsame" Erfahrung. 

Die Parkland-Überlebenden hatten bereits kurz nach dem Blutbad eine landesweite Schülerbewegung für schärfere Regulierungen des Waffenbesitzes in Gang gesetzt. Einen Monat nach dem Massaker demonstrierten hunderttausende Menschen in Washington.

Bild: Getty Images/J. Raedle

Konkret konnte die Bewegung unter anderem Verschärfungen der Waffengesetze in Florida sowie in anderen Bundesstaaten erreichen. Auf landesweiter Ebene tat sich bislang aber wenig im Waffenrecht. Als einzige konkrete Maßnahme erließ die Regierung von Präsident Donald Trump im Dezember ein Verbot von sogenannten Bump Stocks. Dabei handelt es sich um Aufsätze, mit denen sich halbautomatische Waffen de facto zu Maschinengewehren umfunktionieren lassen. 

Das seit Januar von den oppositionellen Demokraten beherrschte Repräsentantenhaus hat eine Gesetzesinitiative lanciert, die eine deutliche Ausweitung der Überprüfungen von potenziellen Waffenkäufern vorsieht. Da der Senat - die andere Kongresskammer - weiterhin von den Republikanern kontrolliert wird, ist die Zukunft der Initiative allerdings höchst ungewiss.

In einer Botschaft zum Parkland-Jahrestag bescheinigte Trump seiner Regierung eine merkliche Verbesserung der Schulsicherheit. Er wolle "nicht ruhen", bis die Schulen im Land sicher seien. Bei diesen Anstrengungen seien bereits "enorme Schritte" getan worden. Der Präsident verwies auf das Bump-Stocks-Verbot und neue Maßnahmen für die psychologische Betreuung von Schülern und den Schutz der Schulen gegen Gewalttäter. 

Initiativen für deutliche Verschärfungen des Waffenrechts hat Trump aber nicht ergriffen. Nach dem Blutbad von Parkland plädierte er vielmehr dafür, Lehrer zu bewaffnen. Trump ist seit dem Wahlkampf 2016 mit der mächtigen Waffenlobby NRA verbündet - deren Einfluss auf die US-Politik wird von der Bewegung "Marsch für unser Leben" vehement angeprangert.

stu/jj (afp, dpa) 

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