1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Gedenkfeier zu Vertreibung von Serben aus Kroatien in Belgrad

5. August 2004

– Krajina-Flüchtlinge verabschieden Deklaration

Bonn, 5.8.2004, DANAS, BETA

DANAS, 5.8.2004, serb.

Gestern ist der neunte Jahrestag der militär-polizeilichen kroatischen Aktion "Oluja" (dt.: Sturm) begangen worden. Zu Beginn fand ein traditioneller Gedenkgottesdienst in der Belgrader Kirche "Sveti Marko" (dt.: Hl. Markus) statt. Daraufhin versammelten sich mehrere hundert Menschen zu einem Protestmarsch und begaben sich zum Gewerkschaftshaus. Dort fand dann nach Angaben der Veranstalter die Erste Elias-Tag-Versammlung der Krajina-Bevölkerung statt. Auf dieser Versammlung wurde eine Deklaration verabschiedet, die an die Regierung von Serbien und Montenegro, Kroatiens und an internationale Organisationen weiter geleitet wird. (...) (md)

BETA, 4.8.2004, serb.

Die Teilnehmer der Ersten Elias-Tag-Versammlung der Krajina-Bevölkerung haben heute eine "Deklaration über die eingeschränkten Rechte der Serben" verabschiedet (...). Die Deklaration wurde anlässlich des neunten Jahrestages der kroatischen Militär-Aktion "Oluja" verabschiedet. Darin wird die ethnische Säuberung der Serben aus Kroatien und die Behinderung ihrer Rückkehr sowie die Missachtung ihrer grundlegenden Menschenrechte, insbesondere des Eigentums- und Wohnrechts verurteilt.

In der Deklaration fordern die Krajina-Serben die umgehende Rückkehr der Menschen und die Rückgabe des Eigentums. Ferner sollen Lebensbedingungen für die Rückkehrer geschaffen werden sowie die Wahrheit über ihren Exodus und kroatische Kriegsverbrechen veröffentlicht werden.

Auf der Versammlung wurde eine Initiative eingeleitet, damit die Parlamente von Serbien, Montenegro, Bosnien-Herzegowina, der Republika Srpska und Kroatiens Gesetze verabschieden, die die Verbreitung von Hass und Intoleranz nach europäischen und internationalen Standards untersagen. Der Vorsitzende des Veranstaltungsausschusses der Versammlung, Branislav Savnja, sagte, er begrüße die Aufnahme Kroatiens als EU-Kandidat. Vor einem EU-Beitritt müsse Kroatien indes alle Verpflichtungen gegenüber der serbischen Bevölkerung, die aus der Krajina geflüchtet sei, erfüllen. (...)

Bei der Aktion der kroatischen Sicherheitskräfte im August 1995 sind aus der so genannten Republik Serbische Krajina rund 200 000 Serben vertrieben worden, die genaue Zahl der Opfer ist heute nicht bekannt. Den Angaben der Belgrader Behörden zufolge sind etwa 50 000 vertriebene Serben nach Kroatien zurückgekehrt. (md)