Weltkriegsbombe in Paderborn entschärft
8. April 2018Wegen der Entschärfung einer riesigen britischen Fliegerbombe hat in Paderborn die größte Evakuierungsaktion in der Nachkriegsgeschichte der Stadt stattgefunden. Von 10 Uhr an durfte niemand mehr den Bereich im Radius von 1,5 Kilometern um den Fundort des Blindgängers betreten. Über 26.000 Menschen mussten ihre Häuser verlassen, bevor Kampfmittelexperten die 1,8 Tonnen schwere Bombe unschädlich machen konnten. Die Evakuierung lief nach Plan, teilten Feuerwehr und Polizei der ostwestfälischen Stadt mit. Gegen 17:00 Uhr konnte die Bombe schließlich entschärft und verladen werden.
Evakuierung verzögerte sich
Ursprünglich sollte die Evakuierung schon bis Mittags abgeschlossen sein, allerdings verzögerte sie sich bis in den Nachmittag, weil viele Bewohner ihre Wohnungen nicht verlassen hatten. Geräumt werden mussten auch zwei Krankenhäuser, mehrere Altenheime, die Universität und Teile der historischen Altstadt. In zwei weiteren Krankenhäusern wurden die Patienten in sichere Bereiche gebracht.
Schon am Donnerstag waren die ersten Patienten aus Krankenhäusern in andere Häuser verlegt worden. Auch Züge der Deutschen Bahn mussten umgeleitet werden. Es wurde ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet.
Mehr als 1000 Einsatzkräfte von Feuerwehr und anderen Hilfsdiensten waren im Einsatz. Die britische Bombe war vor eineinhalb Wochen bei Bauarbeiten in einem Garten nur 80 Zentimeter unter der Erdoberfläche entdeckt worden. Sie war mit 1,5 Tonnen Sprengstoff gefüllt und hatte damit enormes Zerstörungspotenzial.
as/br (dpa, kna, paderborn.de)