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Politik

Nun 25 Jahre für Südkoreas Ex-Präsidentin

24. August 2018

Mit dieser Haftverlängerung für Park Geun Hye im Skandal um ihre frühere Vertraute ist es aber nicht getan. Insgesamt drohen der früheren Staatschefin 33 Jahre Haft, weil sie auch Schmiergeld vom Geheimdienstchef annahm.

Südkoreas ehemalige Präsidentin Park Geun-hye (Foto: Reuters/K. Hong-Ji)
Bild: Reuters/K. Hong-Ji

Ein Berufungsgericht in Seoul hat die Gefängnisstrafe von Südkoreas ehemaliger Präsidentin Park Geun Hye im Rahmen des größten Korruptionsskandals in der jüngeren Geschichte des Landes auf 25 Jahre Haft erhöht. Zudem muss Park eine Geldstrafe von 20 Milliarden Won (umgerechnet rund 15 Millionen Euro) zahlen, wie die Nachrichtenagentur Yonhap berichtete. Das Gericht erhöhte damit die von einer niedrigeren Instanz im April verhängte Strafe um ein Jahr. Die Staatsanwaltschaft war in Berufung gegangen. Sie hatte ursprünglich 30 Jahre Haft gefordert. 

60 Millionen Euro Bestechungsgelder

Park war während ihrer Legislaturperiode in einen massiven Korruptionsskandal verwickelt, der schließlich im März 2017 zu ihrer Amtsenthebung führte. Park und ihre Vertraute Choi Soon Sil nahmen Bestechungsgelder von Großkonzernen wie Samsung an. Die Gelder in Höhe von 77,4 Milliarden Won (60 Millionen Euro) flossen in zwei dubiose Stiftungen, die unter Kontrolle von Choi standen.

Unter ihrer Kontrolle standen die Stiftungen, an die die Millionensummen flossen: Parks Vertraute Choi Soon SilBild: picture-alliance/dpa/Yonhap

Das Berufungsgericht hat die erhöhte Strafe damit begründet, dass Park weitaus mehr Bestechungsgelder erhalten habe, als ursprünglich angenommen. Ihr bleibt nun eine Woche, um in Berufung zu gehen. Die 66-jährige Politikerin blieb der Urteilsverkündung fern. Bereits von Beginn an hat sie den Prozess boykottiert, da dieser laut eigener Aussage politisch motiviert ist. 

Protestbewegung erzwang Parks Rücktritt 

Insgesamt drohen Park Geun Hye damit nun 33 Jahre Haft, da sie im Juli dieses Jahres in einem weiteren Prozess zu zusätzlich acht Jahren Gefängnis verurteilt wurde. Das Bezirksgericht in Seoul befand sie für schuldig, Schmiergelder vom damaligen Geheimdienstchef angenommen und gegen das südkoreanische Wahlrecht verstoßen zu haben.  

Der Skandal um Park und Choi hatte große Wellen in der südkoreanischen Gesellschaft geschlagen. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe formierte sich eine Protestbewegung. Auf Demonstrationen forderten Hunderttausende Parks Rücktritt. Schließlich enthob sie das Verfassungsgericht ihres Amtes. Park ist damit das erste demokratisch gewählte Staatsoberhaupt Südkoreas, das zum Rücktritt gezwungen wurde.

sti/as (dpa, rtr)

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