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Konflikte

Gefangenenaustausch für Jemen vereinbart

27. September 2020

Die Konfliktparteien im Jemen haben sich auf den Austausch von etwa 1080 Gefangenen geeinigt. Die Vereinbarung für das Bürgerkriegsland kam unter UN-Vermittlung bei Verhandlungen in der Schweiz zustande.

Schweiz Glion | Treffen zu Gefangenenaustausch mit der Schweiz
Das Schlussplenum der Gespräche zum jemenitischen Gefangenenaustausch in der SchweizBild: Denis Balibouse/Reuters

Die Vereinbarung sei ein "sehr wichtiger Meilenstein", sagte der UN-Sondergesandte für den Jemen, Martin Griffiths, im schweizerischen Glion. Der ausgehandelte Austausch wäre der größte seit Beginn des blutigen Konflikts im Jemen. Griffiths fügte hinzu, es seien Verhandlungen über weitere Austauschaktionen geplant. Er äußerte die Hoffnung, dass der Austausch den Weg zu einer landesweiten Waffenruhe ebnen werde.

Wie der Gesandte und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (ICRC) weiter mitteilten, erzielten Vertreter der jemenitischen Regierung und der verfeindeten Huthi-Rebellen die Einigung bei tagelangen Gesprächen in Genf. Die Ankündigung macht vorsichtige Hoffnung auf eine teilweise Entspannung des jahrelangen Konflikts. Ob sie umgesetzt wird, ist aber unklar.

Der UN-Gesandte für Jemen, Martin Griffiths, am Rande der Gespräche in GlionBild: Denis Balibouse/Reuters

Früherer Anlauf blieb im Ansatz stecken

Schon im Dezember 2018 hatten sich die Huthi-Rebellen bei Friedensverhandlungen in Schweden unter Vermittlung der Vereinten Nationen mit der Regierung von Präsident Abed Rabbo Mansur Hadi auf den Austausch von 16.000 Gefangenen verständigt. Zwar wurden schrittweise Dutzende Gefangene ausgetauscht. Komplett umgesetzt wurde die Vereinbarung aber nicht.

Griffiths sprach dennoch von einem "wichtigen Tag für mehr als tausend Familien, die eine Rückkehr ihrer Liebsten hoffentlich sehr bald erwarten können". Er dankte den Konfliktparteien für die "Überwindung ihrer Differenzen". Die Gefangenen müssten nun rasch freigelassen und der Austausch weiterer beschlossen werden. Damit würde die "Misere vieler jemenitischer Familien" beendet.

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Im Jemen kämpft ein von Saudi-Arabien angeführtes Militärbündnis seit 2015 an Seite der Regierung gegen die aufständischen schiitischen Huthi-Rebellen, die vom Iran unterstützt werden. Sie hatten das Land überrannt und kontrollieren heute die Hauptstadt Sanaa sowie große Gebiete vor allem im Norden und im Westen. In dem Konflikt wurden seither zehntausende Menschen getötet, viele von ihnen Zivilisten. Ein Ende der schweren humanitären Krise ist nicht in Sicht.

kle/qu (afp, dpa, ape, rtre)

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