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Geflügelpest nimmt den Norden in die Klauen

27. Januar 2017

Erst am Donnerstag war in Schleswig-Holstein ein neuer gefährlicher Vogelgrippe-Erreger nachgewiesen worden. Nun müssen in Mecklenburg-Vorpommern zehntausende Puten vorsorglich gekeult werden.

Hinweisschild zu Geflügelpest-Sperrbezirk in Berlin-Kreuzberg (Foto imago/snapshot/K. M. Krause)
Bild: imago/snapshot/K. M. Krause

In einer Putenmastanlage in Mecklenburg-Vorpommern ist der gefährliche Geflügelpest-Erreger H5N8 nachgewiesen worden. Der Betrieb in Triebsees im Kreis Vorpommern-Rügen wurde geschlossen, 40.000 Tiere werden getötet, wie das Schweriner Landwirtschaftsministerium mitteilte. Es werde untersucht, welche Tiere, Produkte oder Fahrzeuge den Betrieb in den vergangenen Tagen erreicht oder verlassen haben. Außerdem würden Kontrollen bei Geflügelhaltern im Umkreis von drei Kilometern durchgeführt, um zu erkunden, ob auch dort der Erreger aufgetreten sei.

Behörden: Stallpflicht und Hygienemaßnahmen beachten 

Vereinzelte Fälle von Geflügelpest - die Krankheit wird auch Vogelgrippe genannt - waren in Mecklenburg-Vorpommern bereits im vergangenen November aufgetreten. Das Landwirtschaftsministerium verhängte daraufhin eine Stallpflicht für Geflügel. Betroffen von der Vogelgrippe war unter anderem der Schweriner Zoo, wo einige Enten und Gänse getötet werden mussten. Für die Tierhalter im Land sei der aktuelle Fall erneut ein Signal, die Stallpflicht und entsprechende Hygienemaßnahmen ernst zu nehmen und weiterhin wachsam zu sein, betonte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus. Die für Geflügel meist tödliche Krankheit ist mittlerweile in fast allen Bundesländern nachgewiesen worden.

Erster H5N5-Nachweis in europäischem Nutztierbestand    

Erst am Donnerstag war in Schleswig-Holstein die aggressive neue Geflügelpest-Variante H5N5 festgestellt worden. Sie tauchte an zwei weiteren Standorten eines bereits betroffenen Putenmastbetriebs im Kreis Steinburg auf. 15.300 Tiere müssen deshalb getötet werden. Zuvor waren in Ställen der Firma bereits rund 18.400 Puten gekeult worden. Nach Behördenangaben handelt es sich um den ersten Nachweis einer H5N5-Infektion in europäischen Nutztierbeständen.

Insgesamt sind Tiere in vielen europäischen Ländern von der Geflügelpest betroffen. Für Menschen ist das Virus - nach bisherigen Erkenntnissen - nicht gefährlich.

sti/ml (afp, dpa) 

 

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