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Gegen die "Wölfe" aus dem Tief?

Calle Kops12. Februar 2015

Es ist zumindest ein Tief, das Bayer Leverkusen zurzeit durchlebt. Die Werkself hinkt ihren eigenen Ansprüchen hinterher und ausgerechnet jetzt kommt der VfL Wolfsburg - mit Neuzugang André Schürrle.

Leverkusens Stürmer Stefan Kießling sitzt auf der Ersatzbank (Foto: PATRIK STOLLARZ/AFP/Getty Images)
Bild: AFP/Getty Images/P. Stollarz

Der 21. Spieltag der Fußball-Bundesliga stellt Roger Schmidt vor eine schwierige Aufgabe: Der Trainer von Bayer Leverkusen muss sein Team aus dem ersten Tief der Saison führen. Doch der Trend sprach zuletzt deutlich gegen Schmidt. In der Liga ist Bayer 04 seit der Winterpause von Rang drei auf Platz sechs abgestürzt, der Tabellen-Zweite VfL Wolfsburg mit dem Ex-Leverkusener André Schürrle würde mit einem Sieg am Samstag (15.30 Uhr MEZ) in Leverkusen um zwölf Punkte davonziehen.

Das Verpassen der Champions League könnte die Amtszeit von Schmidt bei Bayer schneller beenden als es viele für möglich halten. Zwar schwärmen sie in Leverkusen immer noch von dem 47-Jährigen und seinem modernen Fußball. Doch Klub-Chef Michael Schade sprach bereits von einer "Woche der Wahrheit". Und auch Schmidts Vorgänger Sami Hyypiä wurde im Vorjahr ausgiebig gelobt, ehe ihn allein schon die akute Gefährdung der Champions-League-Qualifikation den Job kostete.

Verlorener Offensiv-Fußball

Platzsuche: Schmidt wird auf die Tribüne verbanntBild: picture-alliance/dpa/C. Jaspersen

Unter Schmidt weist die Werkself aktuell weniger Chancen, weniger Tore und vor allem weniger Punkte auf als im Vorjahr unter dem Finnen. Und vor allem der Trend in 2015 ist alarmierend. Wie die Fußball-Fachzeitschrift "kicker" aufzeigte, hat Bayer sich in diesem Jahr die zweitwenigsten Chancen aller Bundesligisten erspielt und die meisten Fehlpässe fabriziert. Vor allem die Offensiv-Zahlen sind bedenklich, schließlich hat Schmidt stets Offensiv-Fußball angekündigt, konnte ihn aber nur zu Saisonbeginn zelebrieren. Wie angespannt Schmidt ist, zeigt sein Tribünen-Verweis in Bremen (1:2) am vergangenen Spieltag, auch wenn der wegen "unflätigen Vor-Sich-Hinschimpfens" zumindest kurios war.

Dagegen scheint Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking im Moment die Leistungen seiner Mannschaft eher zu genießen. Mit 41 Punkten, dem zweiten Platz und der dahinter mal mehr, mal weniger strauchelnden Konkurrenz, kann er das auch. Und nun ist da ja auch noch Schürrle, der vor seiner knapp zweijährigen Tätigkeit beim FC Chelsea eben für Bayer 04 spielte. Ein Wiedersehen, das in Leverkusen zumindest mit gemischten Gefühlen erwartet werden dürfte.

Gewonnene Offensiv-Qualität

Traumduo: André Schürrle (r.) und Kevin De BruyneBild: Stuart Franklin/Bongarts/Getty Images

Und Hecking? Der will aus seiner neuen Offensiv-Kraft, nicht nur für das Spiel in Leverkusen, alles herausholen. Der Coach sieht bei dem Fußball-Weltmeister noch Verbesserungsbedarf. Trotz zweier Vorlagen beim Debüt des 32 Millionen Euro teuren Neuzugangs gegen 1899 Hoffenheim (3:0) wünscht sich Hecking eine Steigerung. "Ich habe sein Spiel nicht als Top-Leistung empfunden. Es geht besser", sagte er. "Entscheidend wird sein, dass er weiterhin seine Lockerheit behält. Aber die Zeit gebe ich ihm", meinte Hecking. "Natürlich hat ihm das erste Spiel geholfen, aber ich will den Ball flachhalten."

Vor dem Auftritt bei seinem Ex-Verein fand Schürrle natürlich lobende Worte für Bayer 04: "Wir hier in Wolfsburg stehen für Tore und auch Leverkusen steht für Top-Offensive. Sie haben auch unglaubliche Qualität da vorne. Von daher denke ich schon, dass zwei absolute Top-Mannschaften in Deutschland aufeinander treffen." Zwar müssen die "Wölfe" in Leverkusen erneut auf Offensivspieler Ivan Perisic verzichten, doch leichter wird die Aufgabe für Bayer-Trainer Schmidt dadurch nicht. Aber auch nach dem Spieltag bleibt ihm ja noch Zeit, die Werkself wieder auf Champions-League-Kurs zu bringen - zumindest auf dem Papier.

Gladbacher Vereinsrekorde gegen Köln

Gladbach: Hoffen auf einen weiteren Derbysieg gegen KölnBild: picture-alliance/dpa

In den weiteren Partien des Samstags erwartet Bayern München mit dem Hamburger SV seinen Lieblingsgegner. Gegen die Hanseaten verbuchte der Spitzenreiter zu Hause und auch insgesamt die meisten Siege, die meisten Punkte und die meisten Tore. Trotz des Karnevals im Rheinland wird das Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln sicher nicht jeck werden: Von den letzten zwölf Gastspielen beim Erzrivalen gewannen die Geißböcke nur eins. Im Derby zwischen dem VfB Stuttgart und 1899 Hoffenheim hoffen beide auf das dringend benötigte Erfolgserlebnis. Werder Bremen empfängt das Überraschungs-Team FC Augsburg und im späten Samstagsspiel stehen sich Eintracht Frankfurt und Schalke 04 gegenüber.

Zum Abschluss treffen am Sonntag Hertha BSC und der SC Freiburg, sowie Hannover 96 und der SC Paderborn aufeinander.

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