Gegen Norwegen zum Gruppensieg
11. Juni 2015Die deutschen Fußballerinnen wollen auch im zweiten WM-Spiel ihre Spitzenposition in der Gruppe B erfolgreich verteidigen. Dazu würde der Mannschaft von Silvia Neid bereits ein Unentschieden genügen. Allerdings wartet in Ottawa nach dem leichten und lockeren 10:0-Auftakterfolg gegen die Elfenbeinküste mit Vize-Europameister Norwegen ein ungleich schwererer Gegner (Anstoß 22 Uhr MESZ, ab 21:45 Uhr im DW-Liveticker).
Neid kann dabei fast auf ihre beste Elf setzen. Lediglich Mittelfeldspielerin Melanie Leupolz vom neuen deutschen Meister FC Bayern München könnte eine Pause bekommen. Sie hatte sich im Spiel gegen die Elfenbeinküste eine Schambeinprellung zugezogen.
Wer spielt im Mittelfeld?
"Bei Melanie sieht es jeden Tag besser aus. Aber sie wird nur spielen, wenn sie absolut nichts mehr spürt", sagte Neid. Unklar ist, ob Neid die gegen die Elfenbeinküste auf der "Doppel-Sechs" agierende Leupolz positionsgetreu eins zu eins gegen die wiedergenesene Dzsenifer Marozsan austauscht. Denkbar wäre auch, die kampfstarke Melanie Behringer von Beginn an ins defensive Mittelfeld zu beordern. "Es spielen die, von denen wir überzeugt sind, dass sie in diesem Spiel am besten passen", sagte Neid nur.
In der Neuauflage des EM-Finales von 2013, das die deutsche Mannschaft knapp mit 1:0 gewann, erwartet das DFB-Team einen offensivstarken Gegner. "Norwegen hat sich in den letzten zwei Jahren weiterentwickelt, sie sind noch variabler im Spiel nach vorne und haben gefährliche Spielerinnen in der Spitze", sagte Neid, die den Gruppensieg als Ziel ausgibt. Im letzten Gruppenspiel trifft die deutsche Elf am Montag in Winnipeg auf Thailand. Norwegen hatte die Asiatinnen 4:0 bezwungen.
Das WM-Vorrundenspiel gegen die Norwegerinnen ist bereits das 39. Duell der deutschen Mannschaft mit den Skandinavierinnen. Gegen keine andere Nationalmannschaft hat die deutsche Frauen-Mannschaft öfter gespielt. Bislang siegte die DFB-Elf 20 Mal bei vier Unentschieden und 14 Niederlagen.
Merkel und Löw drücken die Daumen
Die Bundestrainerin und ihre Spielerinnen freuen sich derweil über die Unterstützung aus der Heimat. "Bundeskanzlerin Angela Merkel hat schon eine SMS geschickt, und über fünf Millionen TV-Zuschauer sind natürlich super", sagte Neid auf der Pressekonferenz vor dem Norwegen-Spiel. "Das zeigt die Fußballbegeisterung in unserem Land und dass wir viel Unterstützung bekommen."
Auch Bundestrainer Joachim Löw drückt den Frauen fest die Daumen für die Titel-Mission. "Liebe Silvia, du hast wahnsinnig viele Titel gewonnen, bist wahnsinnig erfahren und hast das im Griff!", sagte Löw nach dem 1:2 (1:1) der Männer-Auswahl gegen die USA in Köln: "Ich glaube, dass unsere Mädels sehr weit kommen. Wir können ins Finale kommen, das wünschen wir uns."
asz/ck (sid, dpa)