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Politik

Gegenseitige Vorwürfe nach Grenzzwischenfall

20. Juni 2020

Zunächst bemühten sich China und Indien nach dem Scharmützel mit etlichen Toten am Montag um Deeskalation. Jetzt haben sich die beiden Nuklearmächte wieder mit gegenseitigen Vorwürfen überzogen.

Indische Armee Lastwagen auf dem Weg nach Ladakh
Indische Armee-Lastwagen auf dem Weg nach LadakhBild: Reuters/D. Ismail

Die chinesische Regierung hat Indien für den kürzlichen Zusammenstoß mit zahlreichen Toten verantwortlich gemacht. Der Sprecher des Außenministerium, Zhao Lijian, erklärte in Peking zugleich, dass sich der Vorfall im Galwantal auf chinesischem Gebiet ereignet habe. Angaben zu chinesischen Opfern machte er nicht.

Die indische Regierung bekräftigte ihren Vorwurf, China habe versucht, Strukturen jenseits der Demarkationslinie in der Himalaya-Region zu errichten. Indien werde aber keine einseitigen Änderungen an dem umstrittenen Grenzverlauf zulassen. 

Seit Wochen verstärkte Spannungen

Bei dem Zusammenstoß Anfang der Woche wurden nach indischen Angaben mindesten 20 indische Soldaten getötet. Zwischen den zwei Nuklearmächten mit den größten Bevölkerungen der Welt gibt es seit Wochen verstärkte Spannungen. Tausende Soldaten stehen sich an in der Grenzregion Ladakh im Himalaya gegenüber. Es gab kürzlich mehrere Verletzte nach Faustkämpfen und Steinwürfen. 

Der umstrittene Grenzverlauf in der Himalaya-Grenzregion

"Das Galwantal liegt auf der chinesischen Seite der Kontrolllinie", sagte der chinesische Außenamtssprecher. Nach Medienberichten wurden bei dem Zwischenfall auch mindestens 40 chinesische Soldaten getötet oder verletzt. China hat keine Angaben zu eigenen Opferzahlen gemacht.

Trump wollte vermitteln

China und Indien hatten 1962 einen kurzen Krieg um ihre Grenze im Himalaya geführt, den China gewann. Seither gibt es immer  wieder Zwischenfälle, die aber meist ohne Opfer verliefen und durch Gespräche gelöst werden konnten. Der Grenzverlauf ist nach wie vor nicht geklärt. Auch US-Präsident Donald Trump hatte kürzlich angeboten, in dem Konflikt zu vermitteln, was beide Länder ablehnten.

nob/kle (rtr, dpa)

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