Boni der Hedgefonds-Manager im Visier
6. März 2013Nach der Vereinbarung zur Begrenzung der Banker-Boni werden im EU-Parlament auch Beschränkungen für Hedgefonds-Manager diskutiert. Abgeordnete machen sich bereits Gedanken darüber, wie die traditionell besonders gut zahlende Branche in die Pflicht genommen werden kann. Der SPD-Parlamentarier Udo Bullmann sagte, der Fokus könnte nun auf Hedgefonds und Beteiligungsgesellschaften gerichtet werden. Auch der konservative Abgeordnete Othmar Karas aus Österreich äußerte die Hoffnung auf ähnliche Regeln für andere Finanzbranchen.
Ende Februar hatten sich EU-Parlament, EU-Kommission und EU-Präsidentschaft auf Bonusgrenzen für Banker geeinigt. Demnach darf der Bonus nur so hoch wie das Grundgehalt ausfallen. Stimmen die Aktionäre zu, kann der Bonus auch doppelt so hoch sein.
Spitzenverdiener gegen Gehalts-Beschneidung
Unter Fondsmanagern löst der Vorstoß heftige Kritik aus: "Es wäre eine krasse Einmischung, wenn es eine Bonusgrenze in einer privaten Branche geben würde", sagte ein hochrangiger Manager einer großen Gesellschaft, der nicht genannt werden wollte.
Hedgefonds-Manager gehören zu den Spitzenverdienern im Finanzwesen, und einige von ihnen erhalten sogar deutlich höhere Vergütungen als Top-Banker. So bekam Winton-Capital-Gründer David Harding seit 2006 mehr als 348 Millionen Pfund an Dividenden und Gehalt, allein 2011 waren es 84 Millionen. Er verfügt über ein Vermögen von 800 Millionen Pfund. Brevan-Hower-Mitgründer Alan Howard hat sogar 1,4 Milliarden Pfund Vermögen. Der Sektor versucht sich seit Ausbruch der Finanzkrise von den Bankern abzusetzen und verweist darauf, dass er nicht die gleiche Bedeutung für das Finanzsystem insgesamt hat.
iw/se (rtr)