Vor 150 Jahren wurde der Grundstein gelegt. Kurz nach seiner Thronbesteigung befindet Ludwig II., der mit Geld von seinem sparsamen Vater stets sehr kurz gehalten wurde: "Ich möchte, dass alle unnötige Knauserei aufhört!"

Der Film gibt Einblicke in die Detailversessenheit des Bauherrn und erlaubt einen Blick hinter die Kulissen des  bekanntesten Bauwerks Bayerns, das untrennbar mit dem Schicksal seines Erbauers König Ludwig II. verbunden ist. Schon bei der Entstehung wirkt das Schloss wie aus der Zeit gefallen. Der König will durch das phantastische Bauvorhaben der Realität seiner Amtsgeschäfte entkommen. Das Gefühl, nicht verstanden und akzeptiert zu werden, lässt den Monarchen in immer entrücktere Traumwelten abgleiten. Neuschwanstein wird zu seinem letzten Refugium. 

Am 12. Juni 1986 wird Ludwig verhaftet. Dass der König von Bayern gerade hier entmachtet wird, trägt zur Mystifizierung des Ortes bei. Der rätselhafte Tod im Starnberger See wenige Tage später macht den Märchenkönig endgültig zur Legende. Sechs Wochen nach seinem Tod wird das Schloss für Besucher geöffnet, auch um zu beweisen, wie "verrückt" der König war. Für Jahrzehnte liegt das Schloss im Dornröschenschlaf.

Zwei Weltkriege übersteht es unbeschadet, obwohl es von den Machthabern des Dritten Reichs als Lager für Raub- und Beutekunst missbraucht wird. Am Ende des Zweiten Weltkrieges erreichen US-Truppen Neuschwanstein. Bald findet sich das Schloss auf der Liste der Sehenswürdigkeiten aller in Deutschland stationierter GIs.

Bisher unbekannte Fotos von der Großbaustelle, intime Tagebucheinträge des jungen Ludwig und unveröffentlichte Beschreibungen des Dorfchronisten verdichten und ergründen das Phänomen Neuschwanstein.

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