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Geiger verpasst Sieg in Garmisch knapp

Calle Kops sid, dpa
1. Januar 2020

Karl Geiger landet auch beim Neujahrsspringen der 68. Vierschanzentournee auf dem Podest und darf weiter vom ersten deutschen Gesamtsieg seit Sven Hannawald vor 18 Jahren träumen. Der Sieg allerdings geht nach Norwegen.

Sport l 68. Vierschanzentournee - Garmisch-Partenkirchen l Skispringer Karl Geiger
Karl Geiger (2.v.l.) jubelt im Zielbereich neben Markus Eisenbichler (l.), Constantin Schmid (2.v.r.) und Stephan LeyheBild: picture alliance/dpa/D. Karmann

Wie schon drei Tage zuvor beim Heimspiel in Oberstdorf hat Karl Geiger in Garmisch-Partenkirchen Platz zwei erreicht. Der Sieg ging überraschend an den Norweger Marius Lindvik, Oberstdorf-Sieger Ryoyu Kobayashi aus Japan landete hinter dem Polen Dawid Kubacki auf Platz vier.

Geiger lag nach Sprüngen auf 132,0 und 141,5 Meter mit 285,0 Punkten nach einem packenden Wettbewerb umgerechnet rund zweieinhalb Meter hinter Lindvik (289,8 Punkte), der bei seinem ersten Weltcupsieg mit 143,5 Meter im ersten Durchgang den genau zehn Jahre alten Schanzenrekord des Schweizers Simon Ammann einstellte.

Geiger nimmt Tournee-Spitze ins Visier

In der Gesamtwertung machte der nun zweitplatzierte Geiger Boden auf
Vorjahressieger Ryoyu Kobayashi gut. Der Deutsche liegt nun 6,3 Punkte hinter dem Japaner, hält sich mit Kampfansagen aber dennoch zurück. "Es hilft mir gerade schon ziemlich, von Sprung zu Sprung zu denken und deswegen bleibe ich dabei", sagte Geiger und lächelte.

Der Rennen um den Gesamtsieg ist enger geworden: Karl Geiger (l.) und Ryoyu KobayashiBild: picture-alliance/AP Photo/M. Schrader

"Noch heißt es: nur gucken, nicht anfassen", meinte der 26-jährige Geiger über die begehrte Trophäe, doch das könnte sich bis zum Ende der Tournee ändern. "Das war ein perfekter Start ins neue Jahr!", sagte Geiger und sprach über das Stadionmikrofon von einem "sauguten Wettkampf". Auch Bundestrainer Stefan Horngacher jubelte nach dem packenden Schanzenspektakel: "Da kann man ihm nur gratulieren, wie er das momentan alles managt." 

Kobayashi, der auf 282,1 Punkte kam, verpasste einen einmaligen Rekord. Er hätte bei einem Erfolg der erste Skispringer werden können, der sechs Wettkämpfe bei der Traditionsveranstaltung in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck und Bischofshofen nacheinander für sich entscheidet.

Eisenbichler mit starker Vorstellung

In einem vor allem im ersten Durchgang vom wechselnden Wind beeinflussten Springen kam Dreifach-Weltmeister Markus Eisenbichler mit einem starken zweiten Sprung auf Platz zehn (266,1/129,0+134,5). Eisenbichler, im Vorjahr in Garmisch wie in der Tournee-Gesamtwertung Zweiter, bestätigte damit seinen Aufwärtstrend.

Über seinen Freund und Zimmerkollegen, den er als "ruhig" und "korrekt" beschreibt, sagte Eisenbichler: "Der Karl ist total entspannt. Er weiß, dass er stark drauf ist." Denn der Trubel um seine Person scheint Geiger weder zu stören, noch zu verändern. "Er ist wie immer, das ist total angenehm", sagte "Eisei".

In Garmisch nicht zu schlagen: der norwegischen Überraschungs-Gewinner Marius LindvikBild: picture-alliance/dpa/D. Karmann

Fortsetzung in Innsbruck

Zweitbester Deutscher in Garmisch war Constantin Schmid, der als Siebter (271,5/134,5+134,5) sein bestes Weltcupergebnis einstellte. Team-Weltmeister Stephan Leyhe, Tournee-Dritter des Vorjahres, wurde 16., Pius Paschke kam auf Rang 20.

Österreichs Topstar Stefan Kraft, als Tournee-Vierter nach Garmisch gereist, büßte Punkte ein und kam nur auf Platz 13. Sein Teamkollege Gregor Schlierenzauer, wie Kraft von einem Virus geschwächt, schied nach Oberstdorf ein weiteres Mal im ersten Durchgang aus.

Bevor es in Innsbruck mit dem dritten Tournee-Akt weitergeht, haben die Springer an diesem Donnerstag den zweiten Ruhetag. Am Bergisel will Geiger noch näher an Kobayashi heran - ohne große Worte und in aller Ruhe.

ck/MM (sid, dpa)
 

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