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ADAC trotzt der Krise

30. Juni 2014

Manipulationen bei der Vergabe eines Automobilpreises, private Flüge von Funktionären mit Rettungshubschraubern - zuletzt machte der ADAC mit Skandalen Schlagzeilen. Doch offenbar verzeihen die Mitglieder dem Club.

Das Gebäude der ADAC Zentrale in München (Foto: DPA)
Bild: picture-alliance/dpa

Der ADAC hat die Skandalserie offenbar glimpflich überstanden - zumindest was die Mitgliederzahlen angeht. Zwar verlor der zweitgrößte Automobilclub der Welt wegen der Skandalserie unter dem Strich Mitglieder, jedoch weitaus weniger als erwartet.

Kein massiver Mitgliederschwund

Rund 320.000 Menschen kehrten dem Club seit Jahresbeginn den Rücken. Dazu kamen etwa 65.000 Austritte aus anderen Gründen oder gestorbene Mitglieder, was zu einem Gesamtverlust von rund 385.000 Mitgliedern führte. Im gleichen Zeitraum seien 370.000 neue Mitglieder aufgenommen worden, berichtete der ADAC. Zum 31. Mai habe man insgesamt rund 18,93 Millionen Mitglieder gezählt. Damit verzeichnete der Club rund 15.000 Mitglieder weniger als noch im Dezember 2013. Die Lage habe sich inzwischen aber stabilisiert, hieß es.

Der ADAC war nach Bekanntwerden von massiven Fälschungen beim Autopreis "Gelber Engel" im Januar tief in die Krise gerutscht. In den darauffolgenden Wochen wurden etliche Vorwürfe erhoben und Missstände aufgedeckt. Präsident und Geschäftsführer verloren im Laufe der Affäre ihre Ämter. Nach wie vor prüft das Münchner Registergericht den Status des ADAC als Verein.

Vertrauen zurückgewinnen

Der ADAC will mit umfassenden Umbauten und Reformen aus seiner tiefen Krise kommen und zerstörtes Vertrauen zurückgewinnen. "Wir wollen und werden jene Schwächen und Defizite beheben, die sich bei uns in den vergangenen Jahren eingeschlichen haben", sagte Interimspräsident August Markl in München bei der Vorstellung der Bilanz für 2013. Die Analyse, was geändert werden solle, sei abgeschlossen - nun werde im Detail geklärt, wie diese Umbauten am Ende aussehen werden. Der von der Hauptversammlung angestoßene Reformprozess soll spätestens 2015 abgeschlossen sein.

Gutes Geschäftsjahr 2013

Für das Jahr 2013 zieht der ADAC insgesamt eine positive Bilanz. Der Club nahm Mitgliederbeiträge von 1,05 Milliarden Euro ein, rund 37 Prozent davon entfielen auf die 18 selbstständigen Regionalclubs. Etwa 270 Millionen Euro flossen in Hilfeleistungen wie die Pannenhilfe oder die Luftrettung. Unter dem Strich schrumpfte der Gewinn von 25 auf 4,6 Millionen Euro, vor allem wegen höherer Kosten für die Hilfeleistungen und gestiegener Steuerzahlungen.

cr/SC (dpa, afp)

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