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Geldflut kurbelt japanische Wirtschaft an

16. Mai 2013

Der Kurs von Ministerpräsident Shinzo Abe scheint Früchte zu tragen: Nach einer aggressiven Lockerung der Geldpolitik überrascht Japans Wirtschaft mit starkem Wachstum.

Produktion bei Toyota in Japan (Foto: dpa)
Toyota Produktion in JapanBild: picture-alliance/dpa

Die Geldflut zeigt Wirkung: Die japanische Wirtschaft ist im ersten Quartal überraschend stark gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt stieg von Januar bis März um 0,9 Prozent zum Vorquartal, wie die Regierung in Tokio am Donnerstag mitteilte. Ökonomen hatten lediglich mit einem Anstieg von 0,7 Prozent gerechnet. Damit wuchs die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt schneller als die der USA, die ein Plus von 0,6 Prozent schaffte. "Wir haben einen guten Start erwischt", sagte Wirtschaftsminister Akira Amari.

Aufschwung in Japan

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Etwa die Hälfte des Wachstums geht auf das Konto der Exporte. Sie legten auch aufgrund des billigen Yen kräftig zu, der japanische Waren im Ausland günstiger macht. Er hat im Vergleich zum Euro seit Herbst etwa 30 Prozent an Wert verloren, weil die Notenbank binnen zwei Jahren umgerechnet mehr als eine Billion Euro in die Wirtschaft pumpen will. Auch der private Konsum - der etwa 60 Prozent des Bruttoinlandsproduktes ausmacht - wuchs mit 0,9 Prozent robust. Ein Grund dafür ist der Boom am Aktienmarkt, der das Vermögen der Japaner mehrt. Dort sind die Kurse seit November im Schnitt um 70 Prozent gestiegen, was die Konsumlaune vieler Japaner gehoben hat.

Optimistische Perspektive

Ökonomen sehen die kurzfristigen Perspektiven für die japanische Wirtschaft optimistisch. "In den kommenden Quartalen dürfte sie den Wachstumskurs fortsetzen", sagte Commerzbank-Experte Marco Wagner. "Frühindikatoren wie die Geschäftserwartungen und das Verbrauchervertrauen sind seit Dezember stark gestiegen und befinden sich auf Niveaus wie im Sommer 2007."

Japan litt jahrelang unter einer Wirtschaftsflaute und einer hartnäckigen Deflation, also einem Preisverfall auf breiter Front. Die Notenbank pumpt deshalb Geld in die Wirtschaft - vor allem über den Ankauf von Staatsanleihen, börsengehandelten Indexfonds und Immobilienfonds. Weil der Yen dadurch massiv abgewertet wurde, verschafft das den Exporteuren Vorteile auf den Weltmärkten. Die Autohersteller Toyota und Honda feierten auch deshalb Rekordabsätze. Der Internationale Währungsfonds (IWF) sagt Japan in diesem Jahr ein Wachstum von 1,6 Prozent voraus. 2014 sollen es 1,4 Prozent sein.

ul/wen (rtr, dpa)

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