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Geldregen befeuert Börsen

22. Mai 2013

Japan tut es, Europa auch und nun ziehen die USA nach. US-Notenbankchef Ben Bernankes Entscheidung an der lockeren Geldpolitik festzuhalten, sorgt für Euphorie bei den Anlegern und Zweifel bei den Kritikern.

Eine anscheinend glückliche Frau sitzt in einer Badewanne voller Geld (Foto: (Foto: Farina3000 - Fotolia.com) 18656024
Symbolbild GeldregenBild: Fotolia/Farina3000

"Ein voreiliges Ende oder eine Straffung birgt das Risiko, die wirtschaftliche Erholung abzuwürgen." US-Notenbankchef Ted Bernanke braucht nur wenige Worte, um die Börsen auf neue Höchststände klettern zu lassen. Kurz nach seiner routinemäßigen Anhörung vor einem Ausschuss der beiden Kongress-Kammern schoss der Dow Jones auf den Spitzenwert von 15.500 Punkten. Auch der deutsche Aktienindex Dax stieg auf einen neuen Rekord von mehr als 8500 Zählern.

Die US-Notenbank kauft seit einem halben Jahr monatlich für 85 Milliarden Dollar Staatsanleihen und Immobilienpapiere. Damit wirft sie Geld auf den Markt und will so die Wirtschaft in Schwung bringen. Der Leitzins, zu dem sich die Banken Geld leihen können, ist zudem seit Jahren auf dem historischen Niedrigstand zwischen 0 und 0,25 Prozent. In den vergangenen Tagen war spekuliert worden, dass damit vielleicht Schluss sein könnte. "Zwar befinden sich die USA auf einem "moderaten Wachstumskurs" sagte der Notenbankchef, allerdings sei eine "anpassungsfähige Geldpolitik" weiterhin nötig.

Ben Bernanke - Herr des billigen Geldes in den USABild: AP

Noch viel Platz nach oben?

Der Ausblick der US-Notenbank fällt in eine Zeit, in der rund um den Globus die Geldpolitik sehr locker ist. Japans Notenbank hatte Anfang April die Geldschleusen weiter geöffnet, um einen Stillstand der Wirtschaft zu bekämpfen. Damit wird vor allem die japanische Währung Yen geschwächt, was wiederum die japanischen Produkte im Ausland verbilligt und dementsprechend die Exportindustrie des Landes ankurbelt.

Auch die Europäische Zentralbank hatte Anfang Mai die sowieso schon niedrigen Leitzinsen von 0,75 auf 0,5 Prozent gesenkt und weitere Handlungsbereitschaft betont. Kritiker werfen den großen Volkswirtschaften vor, mit ihrer Politik des billigen Geldes sich nur gegen die Konjunkturschwäche und Rezession ihrer Länder zu stemmen. Den Börsianern ist das völlig egal. Aktienanleger Todd Schoeneberger von LandColt Capital in New York kommentierte Bernankes Schritt so: "Er hat genau das gesagt, was die Wall Street hören möchte."

Aufschwung in Japan

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nm/kle (dpa, rtr)

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