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General Allen verzichtet auf Nato-Posten

19. Februar 2013

Der als Nato-Oberbefehlshaber für Europa vorgesehene US-General John Allen verzichtet auf das Amt, nicht ganz unerwartet. Allen bat US-Präsident Barack Obama um seine Versetzung in den Ruhestand.

John Allen bei einem Termin in Kabul (Foto: reuters)
Bild: REUTERS

Gegen General Allen war wegen einer Email-Affäre im Zusammenhang mit dem Sex-Skandal um den ehemaligen CIA-Chef David Petraeus ermittelt worden. Seine Nominierung für den NATO-Spitzenposten in Europa lag deshalb einige Zeit auf Eis. Ende Januar war der General jedoch von einer Untersuchungskommission vollständig entlastet worden.

Trotzdem kommt Allens Entscheidung nicht ganz überraschend. In der vergangenen Woche hatten US-Medien bereits über einen Rückzug Allens spekuliert. Der General soll US-Verteidigungsminister Leon Panetta und Generalstabschef Martin Dempsey um Bedenkzeit gebeten haben. Offenbar habe Allen befürchtet, dass der Petraeus-Skandal bei seiner Bestätigungsanhörung im Senat erneut zum Thema werden könnte. Allen betonte in der Zeitung "Washington Post" dagegen, dass seine Entscheidung nichts mit der Affäre zu tun habe.

Persönliche Gründe

US-Präsident Obama gab Allens Antrag statt. Weiter erklärte er, Allen habe seine Bitte um Ausscheiden aus dem Militär mit Gesundheitsproblemen in seiner Familie begründet. Obama bezeichnete den General als einen der besten Offiziere der USA und als echten Patrioten. Der Präsident lobte den Vier-Sterne-General für dessen Leistungen in Afghanistan. Unter Allen sei das Terrornetzwerk Al-Kaida weiter geschwächt und der Aufbau der afghanischen Sicherheitskräfte vorangetrieben worden.

Die NATO resepktierte den Rückzug Allens von der Kandidatur, wie ein Sprecher der Militärallianz in Brüssel erklärte. Das Bündnis lobte zudem Allens Arbeit als Kommandeur der ISAF-Truppen. In dieser Rolle habe er einen großartigen Führungsstil bewiesen.

Allen war 19 Monate lang Kommandeur der Nato-Schutztruppe in Afghanistan. Anfang Februar hatte der 59-Jährige in Kabul das Kommando an seinen Nachfolger Joseph Dunford übergeben.

qu/uh (ap, dpa, rtr)

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