Safran ist - wohl dosiert - eine Bereicherung für unsere Gesundheit. Bisher war die Zucht des Safran-Krokus allerdings schrecklich kompliziert, das Gewürz extrem teuer. Das könnte sich mit dieser Entdeckung ändern.
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Nur wenige wissen wahrscheinlich, dassder Safran überhaupt ein Geheimnis hat. Tatsächlich aber ist dieses Geheimnis für den hohen Preis des Gewürzes verantwortlich: Es ist das teuerste Gewürz der Welt. Bis zu 30.000 Euro bringt das Kilogramm auf dem Weltmarkt.
Der hohe Preis erklärt sich durch die mühsame Zucht und zeitaufwendige Ernte. Denn Safran wird nur aus den Blütenfäden einer bestimmten Krokus-Art gewonnen. Jede der Blüten enthält genau drei der kostbaren Gewürzfäden, die vorsichtig per Hand zwischen den lila Blütenblättern heraus präpariert werden müssen.
Das klingt schon schwierig. Doch bereits die Zucht dieses Krokus ist schrecklich kompliziert. Das liegt daran, dass die Pflanze ein steriler Klon mit einem dreifachen Chromosomensatz ist. Weil diese Chromosomen bei einer Bestäubung nicht gleichmäßig aufteilt werden können, ist der Safran-Krokus quasi unfruchtbar. Deshalb kann er seit Jahrtausenden nur durch die Teilung der Knollen vermehrt werden.
Das könnte sich jetzt aber ändern. Denn Wissenschaftler der TU-Dresden habe das Rätsel gelöst, das Botanikern jahrzehntelang Kopfzerbrechen bereitet hat: Sie haben die Eltern der weltweit identischen Krokusklone gefunden. Adam und Eva des Safrans, sozusagen.
Entgegen der bisherigen Vermutung stammen die beiden Elternindividuen nicht aus verschiedenen Arten, sondern gehören zur gleichen Ursprungsart, einem griechischen Wildkrokus mit einem zweifachen Chromosomensatz. Bei der Paarung der genetisch leicht unterschiedlichen Pflanzen wurden statt zwei Chromosomenpaaren drei übertragen, und da war er: der Safran-Krokus.
Nachdem die Forscher die Ursprungsart identifiziert haben, hoffen sie in Zukunft neue, ertragreichere Safran-Typen züchten zu können. Nicht nur für Hobbyköche wären das gute Neuigkeiten. Denn Safran ist mehr als nur ein Gewürz. Es ist ein gesundes Gewürz.
Verschiedene Studien haben gezeigt, dass Safran sich beispielsweise positiv auf die Psyche auswirken kann und gegen Depressionen hilft. Durch eine hohe Konzentration an Antioxidantien wie Crocin und Safranal wirkt Safran außerdem als Zellschutz.
Mehr noch: Laut einer Studie aus dem Jahr 2008 ist Safran außerdem ein Aphrodisiakum. Zumindest für männliche Ratten.
Aber auch Menschenfrauen tut Safran gut, selbst, wenn sie ihn nicht essen. In einer Studie konnte schon das Riechen des Gewürzes kann dabei helfen typische Symptome des prämenstruellen Syndroms (PMS) zu lindern.
Wie mit fast allem, sollte man es auch mit Safran nicht übertreiben. Es gilt auch hier: Die Dosis macht das Gift. So kann Safran ab einer Menge von 60mg/kg Körpergewicht auch schädliche Wirkungen auf haben.
Die fantastische Welt der Heilpflanzen
Seit Jahrtausenden nutzen Menschen Heilpflanzen. Auch heute spielen sie in der modernen Medizin eine herausragende Rolle. Dennoch sind etwa 4.000 Heilpflanzenarten vom Aussterben bedroht.
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Inhalt traditioneller und moderner Medizin
Seit Jahrtausenden bekannt, werden Heilpflanzen auch heute medizinisch genutzt. Die Nachfrage hat aber Folgen: Etwa 4.000 der 70.000 verwendeten Arten sind laut Weltnaturschutzunion in ihrem Bestand gefährdet. Umweltschutzorganisationen fordern am Internationalen Tag der biologischen Vielfalt (22. Mai) einen gezielten Anbau der Pflanzen, um diese Naturschätze zu schützen.
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Gut für die Haut
Die Aloe Vera stammt aus Afrika. Heute wächst sie im Mittelmeergebiet, in Asien, Nordafrika und im Nahen Osten. Wildwachsende Aloe Vera steht unter Naturschutz. Die Blätter dienen hauptsächlich - verarbeitet als Gel - zur Behandlung von Hauterkrankungen, Verbrennungen und Sonnenbränden.
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Goethes Geheimnis
Die Arnika wächst in den Gebirgen Europas, Asiens und Amerikas. Als Tee, in Salben und Ölen verwendet, wirken die getrockneten Arnikablüten gegen Muskelverletzungen, Prellungen und zur Anregung von Kreislauf und Atmung. Es heißt, Goethe habe bei Herzschmerzanfällen immer eine Tasse Arnika-Tee getrunken.
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Lecker und gesund
Artischocken sind nicht nur eine leckere Köstlichkeit. Ihre Heilwirkung kannten bereits die Ägypter und Römer. Sie helfen bei Magen-Darm-Beschwerden. Das liegt an den flavonoid- und bitterstoffenreichen Blättern, die als Trockenextrakte oder als Presssaft eingenommen werden.
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Südamerikanischer Trick
Boldos Heimat ist Chile, von dort wird die Pflanze importiert. Boldotee schmeckt zwar bitter, hilft aber gegen Krämpfe bei Magen-Darmstörungen und Verdauungsbeschwerden.
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Schützt Blase und Nieren
Fast jeder kennt die Brennnessel, die nahezu überall in der Welt wächst und wegen der Brennhaare bei Berührung schmerzt. Die Pflanze kann aber auch Gutes tun: Als Extrakt, Tee und Saft wirken die Blätter gegen Harnwegserkrankungen, Rheumatismus und gegen kleine Nierensteine. Außerdem helfen Extrakte aus Brennnesselwurzeln gegen Prostata- und Blasenbeschwerden.
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Orientalischer Immunsystemstärker
Die traditionelle chinesische Medizin kennt Ginsengwurzeln seit über 2000 Jahren. In Europa begann der Boom der Heilpflanzen jedoch erst im 20. Jahrhundert. Ginseng ist heute durch Übernutzung gefährdet. Er stammt aus Ostasien und wird hauptsächlich aus Korea importiert. In Tee verarbeitet, stärkt der Ginseng das Immunsystem und bekämpft Müdigkeit, Stress und Erkältung.
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Stimulans aus dem Amazonas
Den nativen Indianern Maués, einer Gemeinde in Brasilien, war Guaraná heilig. Heute ist die Pflanze in Brasilien als süßes Erfrischungsgetränk beliebt. Ihre kleinen roten Früchte enthalten Koffein und dienen als Stimulans, sowie als Mittel gegen Magen-Darm-Beschwerden.
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Aromatischer Appetitanreger
Der Geschmack von Ingwer ist in Weihnachtsgebäcken und in der asiatischen Küche beliebt. Der Wurzelstock aus Südostasien regt den Appetit an, stimuliert die Verdauung und wirkt antiseptisch und schleimlösend. Den Ingwer haben arabische Händler in das antike Griechenland und Rom gebracht.
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Gut für Magen und Darm
Die Kamille ist in ganz Europa heimisch. Heute ist sie weltweit bekannt und wird auch auf anderen Kontinenten angepflanzt. Die Blüten und das daraus gewonnene ätherische Öl helfen innerlich und äußerlich - hauptsächlich gegen Magen-Darm-Beschwerden und Hautentzündungen. Ein Kamillentee kann auch beruhigen.
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Gelber Leberretter
Der Löwenzahn ist über die ganze nördliche Halbkugel verbreitet. Das zur Blütezeit gesammelte Kraut und die Wurzel werden mit Wasser gekocht und als Tee getrunken. Die Pflanze hilft gegen Lebererkrankungen, Gallenblasenleiden, Verdauungsbeschwerden und Nierenstörungen.
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Schön und beruhigend
Aus Passionsfrüchten, auch Maracuja genannt, entsteht ein süßsaurer, beliebter Saft. Zubereitungen aus den Blüten, die aus Amerika und Ostindien stammen, sind aber auch medizinisch wertvoll: Sie wirken gegen Nervosität, leichte Depressionen, Schlafstörungen sowie Beschwerden während der Wechseljahre.
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Schatz in Küche und Apotheke
Im Mittelmeergebiet beheimatet, wächst der Salbei weltweit in Gärten heran – und er dient nicht nur als Gewürz. Salbeitee tötet Bakterien und hilft gegen Zahnfleisch- und Halsentzündungen. Innerlich helfen Salbeizubereitungen bei Verdauungsbeschwerden und übermäßigem Schwitzen.