Georg-Büchner-Preis für Jan Wagner
20. Juni 2017Die Gedichte des in Hamburg geborenen 45-Jährigen "verbinden spielerische Sprachfreude und meisterhafte Formbeherrschung, musikalische Sinnlichkeit und intellektuelle Prägnanz", begründete die Darmstädter Akademie für Sprache und Dichtung ihre Entscheidung. Das Werk Wagners, der in Berlin lebt, umfasst Gedichtbände, Essays und Kritiken, Anthologien und Übersetzungen zeitgenössischer englischsprachiger Lyrik. Seine Gedichte sind in rund 30 Sprachen übersetzt worden.
Jan Wagner studierte Anglistik an der Universität Hamburg, am Trinity College in Dublin und an der Humboldt-Universität Berlin. Mit "Probebohrungen im Himmel" lieferte er 2001 sein lyrisches Debüt. Es folgten die Gedichtbände "Guerickes Sperling" (2004) "Achtzehn Pasteten" (2007), "Australien" (2010) und "Die Eulenhasser in den Hallenhäusern" (2012).
Leipzig ehrte Wagner als Lyriker
Im Frühjahr 2015 erhielt Wagner für den Lyrikband "Regentonnenvariationen" den Leipziger Buchpreis, als erster Lyriker überhaupt. Begleitend zu seinem lyrischen Werk sei ein vielseitiges essayistisches Werk entstanden, erklärt nun die Akademie. Erst im Frühjahr 2017 erschien Wagners Prosasammlung "Der verschlossene Raum".
Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung verleiht seit 1951 den Georg-Büchner-Preis an herausragende Schriftstellerinnen und Schriftsteller. Die Reihe der Geehrten ist lang. Zu ihnen zählen auch Gottfried Benn (1951), Erich Kästner (1957), Heinrich Böll (1967) sowie Friedrich Dürrenmatt (1986) und Sibylle Lewitscharoff (2013). Im vergangenen Jahr ging der Büchner-Preis an Marcel Beyer.
Der Namensgeber der Auszeichnung, Georg Büchner, war deutscher Revolutionär und Dramatiker. Der wegweisende Autor des 19. Jahrhunderts starb 1837 mit nur 23 Jahren an Typhus.
Finanziert wird der Preis von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst und der Stadt Darmstadt.
sd/ld (dpa, epd)