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George A. Akerlof

Marco Vollmar und Sabrina Scholz6. Oktober 2008

George A. Akerlof ist Nobelpreisträger der Wirtschaftswissenschaften 2001. Er erhielt die Auszeichnung für seine Forschung über Information und Märkte. In der Schule konnte er alles, außer: American Football spielen.

Bild: AP


Wie haben Sie von Ihrem Nobelpreis 2001 erfahren und wo waren Sie da gerade?

Ich kann mich erinnern, dass ich geschlafen habe. Ich hatte es wirklich nicht erwartet. Es war morgens 6.15 Uhr, als das Telefon klingelte. Und dann sagten sie mir, dass ich den Nobel-Preis gewonnen hätte.

Und was geschah dann?

Ich stand auf und innerhalb weniger Minuten war das Fernsehen schon bei mir im Haus.

Was hat Ihnen die Auszeichnung persönlich gebracht?

Ich denke, ich habe Dinge getan, die ich sonst nicht getan hätte. Als Präsident der “American Economic Association” habe ich an vielen Gesprächen teilgenommen und war auch ein wenig in politische Entscheidungen involviert. Und das alles hat mir großen Spaß gemacht.

Hatte der Nobelpreis auch negative Auswirkungen?

Ich glaube nicht. Nein. Ich arbeite seitdem ein bisschen mehr, aber im Grunde würde ich sagen, es bringt nur Positives mit sich. Ich genieße es sehr.

Was haben Sie mit dem Preisgeld gemacht?

Nach Deckung einiger Kosten und Steuern habe ich den Rest des Geldes der Universität von Berkeley geschenkt. Ich wollte mich für ihre Unterstützung dankbar zeigen.

Welches Schulfach mochten Sie gar nicht?

Ich bin mir gar nicht sicher, ob es ein Fach gab, das ich überhaupt nicht mochte. Ich fand alles interessant.

Was war mit Sport?

Na ja, es gab ein paar Disziplinen, die ich gar nicht mochte. Ich konnte nicht gut Fußball spielen zum Beispiel. Fußball in den USA bedeutet ja “American Football” - nicht das europäische Fußball.

In welcher anderen akademischen Disziplin würden Sie gerne forschen?

Ich glaube, Soziologie. Eigentlich arbeite ich ja schon in einem Bereich zwischen Wirtschaftswissenschaften, Soziologie und Psychologie. Also ist meine Tätigkeit schon interdisziplinär.

Was sind die größten Herausforderungen, vor der die Menschheit steht?

Es gibt vor allem drei Herausforderungen: Die erste Herausforderung ist die Erderwärmung, die wir bewältigen müssen. Die zweite ist die Armut in weiten Teilen der Welt. Ich denke, in einigen Ländern gibt es nur langsam Verbesserungen, in anderen geht das schneller, wie zum Beispiel in Indien, China und Brasilien. Wir müssen die Armut weiter bekämpfen! Die dritte Herausforderung sind die Kriege. Wir müssen alle friedvoller werden. Das sollte jedem beigebracht werden.

Wie wollen Sie das erreichen?

Ich denke, im Hinblick auf die Erderwärmung haben wir schon einige Lösungen. Es wird zwar sehr teuer sein, aber technologisch gesehen haben wir schon alternative Energieformen. Was wir noch fehlt, ist das Engagement der Industrienationen. Die Erderwärmung ist aber eine Herausforderung, der wir uns alle stellen müssen und wir müssen auch bereit sein, einen hohen Preis zu bezahlen. Unterstützen können uns funktionierende wirtschaftliche Bedingungen.

Ist die Welt noch zu retten?

Ich denke schon, dass die Welt noch gerettet werden kann. Aber ich denke auch, dazu wird Engagement notwendig sein. Und zwar von allen Nationen der Erde. Engagement von Europa, von Amerika und vor allen Dingen von den Entwicklungsländern. Alle müssen an einen Tisch kommen und Übereinstimmungen finden, wie die Probleme anzugehen sind.

Was tun Sie persönlich, um die Welt besser zu machen?

Ich bin Wirtschaftswissenschaftler! Ich glaube, es ist sehr wichtig, dass wir gute ökonomische Verhältnisse haben und ich denke, dass uns falsche Entscheidungen eine Menge kosten können. Aber wenn wir die richtigen Ansichten haben, können wir die Welt besser machen.

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