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George Soros übergibt Kontrolle über Stiftungen an Sohn

12. Juni 2023

Die Open Society Foundations des mittlerweile 92 Jahre alten George Soros unterstützen weltweit Projekte und NGOs - etwa zu Demokratieförderung und gutem Regieren. Nun kommt es an der Spitze zum Generationswechsel.

Der 37-jährige Alexander Soros übernimmt die Kontrolle über die milliardenschweren Stiftungen seines Vaters
Der 37-jährige Alexander Soros übernimmt die Kontrolle über die milliardenschweren Stiftungen seines Vaters Bild: Steve Mack/Everett Collection/picture alliance

Der US-Investor und Philanthrop George Soros übergibt die Kontrolle über seine milliardenschweren Stiftungen an seinen Sohn Alexander. Das teilten der 92-jährige Milliardär und sein 37-jähriger Sohn in einem am Sonntag veröffentlichten Interview der Finanzzeitung "Wall Street Journal" mit. Er sei "politischer" als sein Vater, sagte Alexander Soros. Eines seiner wichtigsten Anliegen sei es, gegen eine Wiederwahl von Ex-Präsident Donald Trump anzukämpfen.

Feindbild von Populisten und Antisemiten

Der gebürtige Ungar George Soros, Feindbild vieler Populisten und als Jude immer wieder Ziel antisemitischer Anfeindungen, wurde als Finanzexperte in den 1970er- und 1980er-Jahren ein reicher Mann. Mit seinem Vermögen schuf er die Open Society Foundations (OSF), mit denen er zahlreiche Projekte und Nichtregierungsorganisationen in aller Welt unterstützte, in denen es um gutes Regieren, Demokratieförderung oder liberale politische Initiativen ging. Dafür bringen die OSF jährlich etwa 1,5 Milliarden Dollar auf, sie sind in insgesamt mehr als 120 Staaten aktiv. Soros zählt zudem zu den größten Geldgebern der US-Demokraten.

Der 92 Jahre alte Milliardär George Soros - er schuf mit seinem Vermögen die Open Society Foundations (OSF)Bild: Ronald Zak/AP Photo/picture alliance

"Ich wünschte, dass Geld nicht so eine große Rolle in der Politik spielen würde, aber solange die andere Seite es tut, müssen auch wir es weiter tun", sagte Alexander Soros der Zeitung. Unter seiner Leitung werde die Stiftung den Weg seines Vaters fortsetzen und Demokratien sowie Persönlichkeiten der politischen Linken in den USA unterstützen. Er wolle sich aber auch für andere Themen wie das Recht auf Abtreibung, das Wahlrecht und die Gleichberechtigung der Geschlechter einsetzen.

Stärkeres Engagement in den USA geplant 

Zudem wolle er sich stärker als sein Vater in den USA engagieren. Er unterstützt Programme, mit denen Latinos und Afroamerikaner zur Teilnahme an Wahlen ermutigt werden sollen, und ruft demokratische Abgeordnete zu einer besseren Kommunikation auf. "Unser Lager muss sich patriotischer und inklusiver zeigen", sagte er. "Nur weil jemand für Trump stimmt, ist er noch nicht verloren oder ein Rassist." Dem "Wall Street Journal" zufolge wählte der Verwaltungsrat der OSF Alexander Soros bereits im Dezember zum Vorsitzenden.

Der 52-jährige Soros-Sohn Jonathan geht "nach Streit und Sinneswandel" leer aus, was die Stiftungen seines Vaters betrifftBild: Eugene Gologursky/Getty Images

Alexander Soros ist das zweitjüngste von insgesamt fünf Kindern des US-Milliardärs. Mit dem Generationswechsel an der OSF-Spitze wird George Soros' älterer Sohn Jonathan Soros (52) übergangen, ein Anwalt mit Schwerpunkt im Finanzwesen. Er wurde lange Zeit als klarer Nachfolger seines Vaters gehandelt, bis es "zu einem Streit und einem Sinneswandel" kam, wie es im "Wall Street Journal" weiter heißt.

sti/pg (afp, ap)