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Geschäftsklima erreicht neues Hoch

25. Oktober 2017

Die Stimmung in den Chefetagen deutscher Firmen hat in der Zeit nach der Bundestagswahl ein nie dagewesenes Niveau erreicht. Der Ifo-Index stieg auf einen neuen Rekordwert.

Deutschland Hafenkräne in Hamburg
Bild: picture-alliance/dpa/A. Heimken

Die Unternehmen blickten "sehr optimistisch" auf die kommenden Monate und hätten die aktuelle Geschäftslage nach oben korrigiert, teilte das Münchner Ifo-Institut mit. Es befragt monatlich rund 7000 Führungskräfte in Deutschland.

Der daraus errechnete Ifo-Index gilt als wichtiger Indikator für die Stimmung in der deutschen Wirtschaft und wird an den Finanzmärkten viel beachtet. Nach zwei Rückgängen ist er im Oktober auf das neue Rekordhoch von 116,7 Zählern gestiegen; im Vormonatwaren es 115,3 Punkte.

Clemens Fuest: "Wirtschaft unter Volldampf"Bild: picture-alliance/dpa/S. Stache

"Die deutsche Wirtschaft steht unter Volldampf", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest. Die Manager beurteilten sowohl ihre Geschäftslage als auch die Aussichten für die kommenden sechs Monate besser als zuletzt.

"Es floriert alles", ergänzte Ifo-Konjunkturexperte Klaus Wohlrabe im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters. Die Bundestagswahl vom 24.  September und auch die Sondierungsgespräche für eine Jamaika-Koalition aus Union, FDP und Grünen seien kein Unsicherheitsfaktor für die Wirtschaft.

Ausgelastete Industrie

Laut Ifo-Institut stieg auch die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe auf ein Rekordhoch. Das lag an den Herstellern von Investitionsgütern und darunter vor allem den Maschinenbauern. Die Kapazitätsauslastung in der Industrie ist weiter gestiegen und liegt derzeit höher als der langfristige Durchschnitt.

Weniger zufrieden waren die Großhändler. Dagegen sind die Einzelhändler mit Blick auf die kommenden Monate sehr optimistisch. "Sie wollen zudem vermehrt die Preise erhöhen", sagte Fuest.

Auch das Bauhauptgewerbe legte zu. Dies war vor allem auf erneut optimistischere Erwartungen der Baufirmen zurückzuführen. Die sehr guten Einschätzungen zur aktuellen Lage wurden hingegen etwas zurückgenommen.

"Die Wirtschaft erlebt einen goldenen Herbst", urteilte Ökonom Holger Sandte von der Bank Nordea. Von Seiten der EZB, die am Donnerstag über den weiteren Kurs entscheidet, sei noch viel Schub für die Nachfrage in der Pipeline: "Zudem könnte eine künftige Jamaika-Koalition die finanzpolitischen Zügel etwas lockern."

Thomas Gitzel von der Liechtensteiner VP Bank geht davon aus, dass die deutsche Wirtschaftsleistung 2017 um mehr als zwei Prozent zulegen wird: "Das Wachstum gewann zuletzt an Breite, was einen sich selbstverstärkenden Aufschwung befördert." Die Volkswirte der Bundesbank hatten die Auftragslage der Industriebetriebe jüngst als "ausgezeichnet" bezeichnet.

bea/hb (rtr, afp, dpa, Ifo)

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