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Politik

Gesundheitsdienst NHS warnt vor Überlastung

13. Dezember 2021

Im Kampf gegen die Corona-Virusvariante Omikron will der britische Premier das Tempo bei den Auffrischungsimpfungen erhöhen. Der National Health Service (NHS) fürchtet zusätzliche Belastungen für das Gesundheitssystem.

Coronavirus - Großbritannien
Bild: picture alliance/dpa/PA Wire

Derc (NHS) sei schon jetzt so stark angespannt wie nie zuvor, sagte der Chef des Dachverbands NHS Providers, Chris Hopson, dem Sender Sky News. Zu erwarten sei, dass immer mehr Menschen, die sich mit der Corona-Variante Omikron infiziert haben, in Krankenhäuser müssten. Nun komme die Anforderung hinzu, allen Erwachsenen bis Jahresende eine Auffrischungsimpfung anzubieten, sagte Hopson.

Dieses Ziel hat Premierminister Boris Johnson ausgerufen. "Jeder Berechtigte ab 18 Jahren in England bekommt vor Neujahr die Gelegenheit, den Booster zu erhalten" - sofern seit der Zweitimpfung mindestens drei Monate vergangen sind, erklärte Johnson im Fernsehen. Dafür würden zusätzliche Impfstellen eingerichtet, die sieben Tage in der Woche in Betrieb seien. Bisher lag das Zieldatum für Auffrischungsimpfungen bei Ende Januar.

Johnson warnt vor "Omikron-Flutwelle"

Johnsons Aufruf zu "außerordentlichem Einsatz" des Gesundheitsdiensts komme zu einem Zeitpunkt, da Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits "sehr, sehr erschöpft" seien, sagte NHS-Dachverbands-Chef Hopson. "Die Beschäftigten sind besorgt, dass dieser Druck zur Normalität wird und nicht nachhaltig ist." Der NHS kündigte an, Termine abzusagen oder zu verschieben, um das Booster-Ziel bis Jahresende zu erreichen. Mehrere Dutzend Militärexperten sollen helfen, die notwendige Logistik bereitzustellen.

Wandte sich mit einer Videobotschaft ans Volk: Boris JohnsonBild: Kirsty O'Connor/AFP/Getty Images

Die rasche Ausbreitung der Omikron-Variante im Vereinigten Königreich bezeichnete Johnson als einen "Notfall". Und weiter: "Wir wissen aus bitterer Erfahrung, wie sich diese Exponentialkurven entwickeln." Er warnte vor einer "Omikron-Flutwelle". Die Regierung in London werde zusätzlich Unterstützung leisten, damit die Impfkampagnen auch in den Landesteilen Schottland, Wales und Nordirland beschleunigt würden. Sie agieren in der Gesundheitspolitik autonom.

Die gute Nachricht sei, dass das Schutzniveau mit einer dritten Impfdosis wieder erhöht werden könne, betonte Johnson. "Lasst euch jetzt boostern!", so sein eindringlicher Appell.

Warnstufe erhöht

Mittlerweile gilt in Großbritannien die Corona-Warnstufe 4 - es ist die zweithöchste. Warnstufe 4 bedeutet, dass bei Infektionen "die Übertragung hoch ist und der Druck auf die Gesundheitsdienste weit verbreitet und erheblich ist oder zunimmt".

Hier geht's lang zu einem Impfzentrum in LondonBild: Dinendra Haria/SOPA Images/Zuma Press/picture alliance

Ab Dienstag werden in England außerdem die Regelungen für obligatorische Corona-Tests verschärft, wie das britische Gesundheitsministerium mitteilte. Vollständig geimpfte Menschen, die Kontakt zu einem positiv Getesteten hatten, müssen sieben Tage lang täglich einen Schnelltest machen. Sind Kontaktpersonen hingegen nicht mindestens einmal geimpft, müssen sie künftig für zehn Tage in Quarantäne.

Zudem gilt bereits ab diesem Montag in England eine weitgehende Homeoffice-Pflicht. Schon seit vergangenen Freitag müssen wieder Masken auch in den meisten öffentlichen Gebäuden getragen werden. Zuvor war dies nur in öffentlichen Verkehrsmitteln und in Geschäften gesetzlich vorgeschrieben.

ww/wa/ack (dpa, afp, rtr)

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