Am 23. April feiert die Brau-Industrie den "Tag des deutschen Bieres", vor 499 Jahren wurde außerdem das Reinheitsgebot für Bier erlassen. Die aktuellen Geschäftszahlen trüben allerdings die Freude.
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Die Deutschen trinken immer weniger Bier. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland pro Tag durchschnittlich 22 Millionen Liter des Gerstensafts konsumiert, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mitteilte. Insgesamt kamen die Biertrinker auf 8 Milliarden Liter. 2011 hatte die Menge noch bei rund 8,3 Milliarden Litern gelegen. Die Zahlen enthalten auch Biermischungen - alkoholfreies Bier und Malztrunk zählen nicht dazu.
Im vergangenen Jahr stellten in Deutschland insgesamt noch 1352 Brauereien Bier nach dem deutschen Reinheitsgebot vom 23. April 1516 her. Unangefochtener Spitzenreiter unter den Hersteller-Ländern blieb Bayern: Dort lag über die Hälfte aller deutschen Brauereien (616), gefolgt von Baden-Württemberg (189) und Nordrhein-Westfalen (128).
Starker Export
In China wird deutsches Bier immer beliebter. Fast zehn Prozent der Bierexporte von insgesamt 1,5 Milliarden Liter wurden laut Statistischem Bundesamt im vergangenen Jahr in die Volksrepublik geliefert. Damit zählt China mit insgesamt 152 Millionen Litern Ausfuhrvolumen noch vor den Vereinigten Staaten zu den Top-5-Exportländern für deutsche Brauereien. Zum Vergleich: 2010 hatten deutsche Brauer nur 17 Millionen Liter Gerstensaft in das Reich der Mitte exportiert.
Kein Frühling ohne Biergarten
Unter hohen Kastanien sitzen und ein kühles Bier genießen - sobald die ersten Sonnenstrahlen wärmen, ist ein Besuch in Deutschlands Biergärten Pflicht! Wir stellen Traditionsbiergärten vor, die man einfach kennen muss.
Bild: Frank Hoermann/SVEN SIMON/picture alliance
Der Königliche Hirschgarten
München gilt als Deutschlands Biergartenhauptstadt. Der größte Biergarten der bayerischen Metropole ist mit 8000 Plätzen der Königliche Hirschgarten. Die Tradition, dass der Gast seine Brotzeit selbst mitbringt und nur die Getränke erwirbt, hat sich hier wie in vielen bayerischen Biergärten erhalten. Wer will, kann aber auch Speisen wie Brezeln, Radi oder Obazda bestellen.
Bild: Lukas Barth/dpa/picture alliance
Kein Biergarten ohne Gesetz
Die offizielle Geburtsstunde des Biergartens war ein Erlass des bayerischen Königs Maximilian: Er gestattete 1812 die ersten Biergärten in München. Als ältester gilt der Biergarten des Augustinerkellers. Über 100 Kastanien spenden hier Schatten. Vor den Augen der Gäste werden die Holzbierfässer angezapft und jedes neue Fass mit dem traditionellen Ritual des Glockenläutens gefeiert.
Bild: Martin Siepmann/imageBROKER/picture alliance
Fernöstlicher Charme
Bayerisches Lebensgefühl im Schatten einer chinesischen Pagode: Das gibt es in Münchens berühmtestem Biergarten im Englischen Garten. Mit 7000 Plätzen ist der Biergarten am Chinesischen Turm nur unwesentlich kleiner als der im Königlichen Hirschgarten und damit der zweitgrößte Biergarten der Stadt. Münchner und Touristen stoßen hier mit Maßkrügen an und das nicht nur, wenn die Blaskapelle spielt.
Bild: Hinrich Bäsemann/picture alliance
Die "Biergartenrevolution"
Wenn es um den Biergarten geht, versteht der Bayer keinen Spaß. So ging im Biergarten der Waldwirtschaft Großhesselohe 1995 die "Biergartenrevolution" los, als Anwohner eine frühere Sperrstunde verlangten. Das animierte sogar den damaligen bayerischen Ministerpräsident Edmund Stoiber zur Gegendemo. Dank einer Gesetzesänderung kann man weiterhin bis 23 Uhr sein Bier unter uralten Bäumen genießen.
Bild: Martin Ley/picture alliance
Bräu vom Heiligen Berg
Kastanienbäume spenden auch im Biergarten von Kloster Andechs Schatten. Viele Gäste reisen extra wegen des berühmten Klosterbiers an. Dessen Wasser kommt aus der Tiefe des "Heiligen Bergs", auf dem das Kloster steht. Die Benediktinermönche im Kloster Andechs betreiben heute die größte von deutschlandweit sechs Klosterbrauereien eines Ordens.
Bild: Ulrich Wagner/picture alliance
Die älteste Klosterbrauerei der Welt
Ein Biergarten über dem Keller: Im Kloster Weltenburg gibt es das noch. Das Weltenburger Klosterbräu wird über eine Pipeline aus dem Felsenkeller direkt in die Klosterschenke gepumpt und im Biergarten im Innenhof des Klosterareals serviert. Gebraut wird hier seit dem Jahr 1050. In einmalig schöner Lage: am Donaudurchbruch inmitten des Naturschutzgebiets Weltenburger Enge.
Bild: Siepmann/imageBROKER/picture alliance
Deutschlands höchster Biergarten
Auf dem höchsten Berg Deutschlands, der Zugspitze mit einer Höhe von 2962 Metern, befindet sich auch der höchste Biergarten der Republik. Egal, ob die Besucher mit der Seilbahn oder zu Fuß hier hoch kommen, ein Gipfelkreuz und eine Maß Bier heißen sie willkommen.
Bild: BAO/imageBROKER/picture alliance /
Bier trinken mit Ausblick
Unweit der Bamberger Altstadt liegt der Spezial-Keller. Sein Biergarten überzeugt mit der wunderschönen Aussicht auf das Weltkulturerbe "Kaiserdom und Kloster Michaelsberg". Lokale Spezialitäten sind das würzige Rauchbier und das "Schäuferla", knusprig gebratene Schweineschulter.
Bild: David Ebener/dpa/picture alliance
Bierlust im Prater
In Berlin eröffnete 1837 der erste Biergarten. Der Prater war seine großstädtische Variante: Hier wurde nicht nur Bier ausgeschenkt, Theater- und Varietéaufführungen machten den Garten früher zu einer populären Vergnügungsstätte. Heute bietet der Prater im Sommer rund 600 Gästen ein kühles Plätzchen unter hohen Kastanien mitten in Berlin.
Bild: Christian Behring/POP-EYE/picture alliance
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Das Weinland Italien bleibt aber der größte ausländische Abnehmer von deutschem Bier. Auf das Land entfielen 20 Prozent der 1,5 Milliarden Liter Bier, die Deutschland im vergangenen Jahr exportierte. Auf Platz zwei und drei folgten demnach Frankreich und die Niederlande mit zwölf und 11,1 Prozent. Die drei Spitzenreiter hatten 2014 insgesamt 667 Millionen Liter Bier aus Deutschland importiert. Auf diese drei europäischen Länder und den "Newcomer" China folgen auf dem fünften Platz der deutschen Exportliste die Vereinigten Staaten.
Schwacher Import
Nach Deutschland importiert wurde deutlich weniger Bier: Die Einfuhren beliefen sich lediglich auf 670 Millionen Liter, wie das Statistische Bundesamt anlässlich des Tags des deutschen Bieres am Donnerstag mitteilte. Ein Großteil davon, nämlich 41 Prozent, stammte aus Dänemark.
Die Deutschen trinken ihr Bier - unabhängig davon, ob es importiert wurde oder aus heimischen Brauereien stammt - einer Umfrage zufolge am liebsten zu Hause. 66 Prozent der Bundesbürger, die den Gerstensaft trinken, tun dies in den eigenen vier Wänden oder bei Freunden, wie die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf eine Umfrage des Brauerbunds am Mittwoch berichtete. Demnach trinken 48 Prozent ihr Bier auch gerne im Biergarten und 45 Prozent im Restaurant oder in der Kneipe.