1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Getreide wird immer teurer

16. August 2012

Die Preise für Getreide erreichen neue Spitzenwerte – ungewöhnlich zur Erntezeit in Deutschland. Grund dafür ist die extreme Dürre im wichtigsten Anbauland USA.

Mähdrescher erntet Wintergerste (Foto: AP)
Mähdrescher erntet WintergersteBild: AP

Angesichts der angespannten Lage auf den globalen Märkten müssen die deutschen Mühlen Getreide zur Brotmehl-Produktion derzeit so teuer einkaufen wie noch nie in den vergangenen 25 Jahren. Die Preise für Brotgetreide seien nun in der Erntezeit um 25 bis 35 Prozent höher als vor zwölf Monaten, teilte der Verband Deutscher Mühlen (VDM) am Donnerstag in Berlin mit.

Für die Branche zeichneten sich Mehrkosten beim Rohstoffeinkauf von 400 Millionen Euro ab, die in die Verkaufspreise einfließen müssten. Ob dies zu Preiserhöhungen bei Brot und Brötchen führen könnte, müssten die Bäcker kalkulieren.

Gutes Erntewetter in Deutschland

Mit dem kommenden Wochenende soll die Getreideernte in Deutschland weitgehend abgeschlossen sein. Der VDM rechnet in diesem Jahr mit einer Brotgetreideernte von 25,9 Millionen Tonnen, davon 22,5 Millionen Tonnen Weizen und 3,4 Millionen Tonnen Roggen. "Die Ernte wird besser ausfallen als im letzten Jahr, als wir unter schlechtem Wetter litten", sagte der VDM-Vorsitzende Hans-Christoph Erling.

Die Getreidepreise in Deutschland erreichten indes neue Spitzenwerte. 250 Euro je Tonne notierten die deutschen Produktenbörsen derzeit im Schnitt für einfachen Mahlweizen. "Noch nie haben wir zur Erntesaison so ein hohes Preisniveau gesehen", sagte Erling. Hintergrund sei die Knappheit von Getreide auf den Weltmärkten. Derzeit reichten die Vorräte noch 69 Tage.

Dürre in den USA treibt Preise

01:10

This browser does not support the video element.

Die deutschen Mühlen beziehen 95 Prozent des Brotgetreides, also Weizen und Roggen, aus dem Inland. Die Preise werden aber maßgeblich von den internationalen Getreidemärkten bestimmt, wie wegen einer extremen Dürre im wichtigen Anbauland USA angespannt sind.

ul (dpa, dapd)