1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Gewalt bei Protesten gegen Corona-Maßnahmen

5. Dezember 2021

In Brüssel ist es bei Protesten gegen die von der belgischen Regierung verfügten Corona-Regeln zu Auseinandersetzungen gekommen. Die Polizei setzte Wasserwerfer und Tränengas gegen Demonstranten ein.

Belgien I Protest gegen die COVID-19-Beschränkungen in Brüssel
Bild: Kenzo Tribouillard/AFP/Getty Images

Die Polizei sprach von 8000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die aus Protest gegen die verschärften Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie durch die belgische Hauptstadt und zum Sitz der Europäischen Union gezogen sind. Aus einer Gruppe heraus seien Feuerwerkskörper und Gegenstände auf Polizisten geworfen worden, diese hätten Tränengas und Wasserwerfer eingesetzt, berichtet die Nachrichtenagentur Belga.

Auf Bildern der Agentur ist zu sehen, wie die Polizei mit Stacheldraht-Barrieren und Kampfmontur das Demonstrationsgeschehen begleitete. Bei den Auseinandersetzungen wurden nach Angaben aus Polizeikreisen vier Demonstranten und zwei Polizisten verletzt. Rund 20 Menschen seien festgenommen worden.

Der - noch - friedliche Protest in Brüssel gegen die Corona-MaßnahmenBild: Geert Vanden Wijngaert/AP Photo/picture alliance

Der Demonstrationszug verlief nach Angaben von Korrespondenten zunächst friedlich, unter den Teilnehmern waren viele Impfgegner. Sie hielten Schilder hoch mit Aufschriften wie "Impfung - nein, danke" und "Freiheit". Eine Gruppe Frauen skandierte: "Keine Impfung für unsere Kinder".

Ein großes Transparent zeigte einen gelben Stern als Symbol für Ungeimpfte. Ein solcher gelber Stern war Juden von den Nationalsozialisten als Kennzeichnung aufgezwungen worden.

Der gelbe Stern, eine gefährliche Assoziation, die einzelne Demonstranten bedienenBild: Kenzo Tribouillard/AFP

In Belgien gelten seit einigen Tagen nochmals verschärfte Corona-Regeln, unter anderem wurden die Maskenpflicht auf alle Kinder ab sechs Jahren ausgeweitet und Veranstaltungen in Innenräumen beschränkt. Es wird empfohlen, auch private Treffen so weit wie möglich einzuschränken. Der Zorn der Demonstranten richtete sich zudem dagegen, dass Ungeimpfte bereits seit einiger Zeit nicht mehr in Restaurants und Bars dürfen.

Besser vorbereitet als vor zwei Wochen - die belgische PolizeiBild: Geert Vanden Wijngaert/AP Photo/picture alliance

Vor rund zwei Wochen war es bei einem ähnlichen Protest mit rund 35.000 Teilnehmern zu schweren Ausschreitungen und Straßenschlachten gekommen. Gewaltbereite Demonstranten setzten unter anderem Holzpaletten in Brand und griffen Polizeifahrzeuge und Polizisten an.

An diesem zweiten Advent war die Polizei mit einem deutlich größeren Aufgebot im Einsatz. Mit Schutzschildern und Helmen ausgerüstete Spezialeinheiten waren an wichtigen Punkten Brüssels stationiert. Hubschrauber und Drohnen kreisten über der Stadt.

Ein Hauptsorge der Demonstranten in Brüssel und anderen Städten ist die Sicherheit der Impfungen gegen COVID-19Bild: Nicolas Maeterlinck/BELGA/picture alliance

In mehreren europäischen Städten sind am Wochenende wieder Gegner von Corona-Beschränkungen auf die Straße gegangen. Allein in Wien beteiligten sich mehr als 40.000 Menschen in teils aufgeheizter Stimmung an Protesten, vor allem gegen die ab Februar geplante allgemeine Impfpflicht. Auch in Deutschland, den Niederlanden, Italien und in Luxemburg gab es Demonstrationen.

qu/AR (afp, dpa, rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen

Mehr zum Thema

Weitere Beiträge anzeigen