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Konflikte

Gewalt in Darfur verschlechtert medizinische Versorgung

27. April 2022

Durch den neuen blutigen Konflikt in der sudanesischen Krisenregion können Ärzte und internationale Helfer vielfach kaum noch ihrer Arbeit nachgehen. Beobachter sprechen von Zehntausenden Flüchtlingen.

Sudan - Krankenstation
Eine überfüllte Krankenstation im Sudan (Symbolbild)Bild: AFP

Nach Angaben der Hilfsorganisation "Ärzte ohne Grenzen" ist in manchen Gebieten Darfurs dringend nötige medizinische Versorgung vielfach nicht mehr möglich. So könnten Teams der Organisation weder die von ihnen unterstützten Gesundheitseinrichtungen in West-Darfur erreichen noch ihre Arbeit in mobilen Kliniken in El Geneina fortsetzen oder in die von Angriffen erschütterte Stadt Kreinik zurückkehren.

Der sudanesische Ärzteverband CCSD meldete auf Twitter, nur zwei Krankenhäuser seien in Betrieb, doch auch sie stünden wegen der schlechten Sicherheitslage einem großen Teil der Bevölkerung nicht zur Verfügung. Medienberichten zufolge wurden allein am Wochenende bei Auseinandersetzungen zwischen arabischen Nomaden und der Minderheit der Massalit mehr als 160 Menschen getötet. Die genauen Hintergründe des Konflikts sind noch unklar. Einigen Berichten zufolge kam es zwischen den Nomaden und Landwirten zu Kämpfen um Weideland und Wasser.

Auch medizinisches Personal betroffen

Dabei soll es auch zu Angriffen auf Gesundheitseinrichtungen gekommen sein. "Ärzte ohne Grenzen" zeigte sich geschockt über Todesopfer unter den medizinischen Mitarbeitern und besorgt über die Folgen für die Menschen in der Region, die schon vor den Übergriffen dringend auf Hilfe angewiesen waren. "Sie sind mit einer Welle von Gewalt konfrontiert, die sie daran hindert, die notwendige medizinische Versorgung zu erhalten", beklagte die Organisation.

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell zeigte sich erschüttert von den Berichten über die tödlichen Zusammenstöße und forderte dazu auf, die Gewalt zu beenden und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Auch die Vereinten Nationen hatten eine Untersuchung der jüngsten Gewalt gefordert. Nach Angaben des Norwegischen Flüchtlingsrats (NRC) sind Zehntausende Menschen aufgrund der tödlichen Angriffe vertrieben worden. Häuser seien in Brand gesteckt, Krankenhäuser angegriffen und Geschäfte geplündert worden.

Die Region im Westen des Sudan wird seit Jahrzehnten von Konflikten und Gewalt geprägt. In einem Bürgerkrieg wurden zwischen 2003 und 2008 Schätzungen zufolge 300.000 Menschen getötet

djo/jj (dpa, epd)

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