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Gewinneinbruch bei Deutscher Bank

30. Juli 2013

Die Deutsche Bank hat im zweiten Quartal deutlich weniger verdient als vor einem Jahr. Das liegt vor allem an den Riesensummen, die das Institut für Gerichtsverfahren zurückstellen muss.

File picture shows a statue in front of the former headquarters of Germany's largest business bank, Deutsche Bank in Frankfurt, January 28, 2013. Germany's Bundesbank and financial watchdog Bafin are conducting an in-depth probe of Deutsche Bank AG's accounts over allegations that it failed to correctly value a derivatives portfolio, sources familiar with the investigation said. Two of the sources said on April 4, 2013 that Germany's central bank was reacting to accusations that Deutsche Bank had incorrectly valued credit derivatives from 2007 through 2010, allowing it to hide as much as $12 billion in losses. Picture taken January 28, 2013. REUTERS/Kai Pfaffenbach/File (GERMANY - Tags: BUSINESS)
Deutsche Bank Zentrale in FrankfurtBild: REUTERS

Im zweiten Quartal 2013 hat die Deutsche Bank nur etwa halb so viel verdient wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres: 335 Millionen Euro nach 666 Millionen Euro 2012. Als Grund für das schwache Ergebnis nannte die Bank laufende Rechtsstreitigkeiten. Die Rückstellungen dafür seien "deutlich erhöht" worden, und zwar um 630 Millionen Euro, erklärte das Führungsduo Jürgen Fitschen und Anshu Jain in einer Mitteilung.

Insgesamt hat die Bank nun drei Milliarden Euro für Gerichtsprozesse und damit verbundene Folgekosten auf die Seite gelegt. Deutschlands größte Bank muss sich im sogenannten Kirch-Prozess verantworten, streitet wegen der Manipulation des Libor-Satzes und sieht sich Klagen in den USA gegenüber: Dort geht es um Immobiliengeschäfte aus der Zeit vor der Finanzkrise. Anshu Jain zeigt sich zuversichtlich, dass diese Probleme bald ausgestanden sind: "Wir rechnen in den nächsten Quartalen mit einer Zunahme von Vergleichen."

Schlechtes Quartal für Deutsche Bank

01:10

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Die Ziele sind nicht in Gefahr

Von dieser Belastung abgesehen, seien die Zahlen für 2013 aber zufriedenstellend. "Unsere Kerngeschäftsfelder haben gute Ergebnisse geliefert", erklärten beide Chefs in der Mitteilung. Im ersten Halbjahr lag der Vorsteuergewinn mit 3,2 Milliarden Euro zwölf Prozent über dem entsprechenden Wert von 2012, der Gewinn mit zwei Milliarden Euro um vier Prozent darunter.

Die Renditeziele für die nächsten zwei Jahre sieht die Bank nicht in Gefahr. Finanzchef Stefan Krause sagte bei einer Analystenkonferenz, die Bank werde bis dahin eine Eigenkapitalrendite von steuerbereinigt zwölf Prozent erwirtschaften und versicherte: "Wir haben dem sehr konservative Ertragsschätzungen zugrunde gelegt."

Basel III kann kommen

Die Vorstandschefs wiesen darauf hin, dass es ihnen gelungen sei, die Kernkapitalquote zu steigern. Damit könne die Deutsche Bank die strengeren Kriterien der Bankenregulierung erfüllen, die sogenannten Basel-III-Regeln, die ab 2018 verbindlich werden. Durch die Kapitalerhöhung im April sei die Kapitalquote auf zehn Prozent gesteigert worden, zuvor habe sie bei 8,8 und Ende des vergangenen Jahres noch bei 7,8 Prozent gelegen.

Der Schwachpunkt bleibt jedoch die absolute Verschuldungsquote (Leverage Ratio): Hier erreicht die Bank einen Wert von drei Prozent und erfüllt damit die Basel-III-Vorgaben nur knapp. Allerdings habe die Bank noch finanziellen Spielraum, den sie nutzen werde. "Wir werden unsere Bilanzsumme weiter verringern", versprachen Fitschen und Jain am Dienstag.

Deutsche-Bank-Chefs Anshu Jain und Jürgen FitschenBild: Reuters

dk/bea (dpa/rtr/afp)

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