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Gewinnschub für Siemens

28. Januar 2014

Zur Hauptversammlung kann Siemens-Chef Kaeser den Aktionären einen Gewinnsprung präsentieren. Grund zur Euphorie gibt es aber nicht: Der starke Euro belastet und frisst Sparerfolge auf.

Joe Kaeser (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Der Technologiekonzern Siemens stellt sich auch nach einem Gewinnschub zum Start ins neue Geschäftsjahr auf weiteren Gegenwind durch den starken Euro und anhaltende Projektrisiken ein. Das Branchenumfeld habe sich noch nicht zählbar verbessert, sagte Vorstandschef Joe Kaeser am Dienstag in München. Das gelte vor allem für Geschäfte mit kurzen Zyklen wie etwa die Industrieautomatisierung. Erst gegen Jahresende sei mit spürbaren Impulsen zu rechnen. An seiner Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr (bis 30.09.2014) hielt Siemens aber fest.

Im ersten Quartal profitierte Siemens von seinem Sparkurs. Der Gewinn nach Steuern kletterte um 20 Prozent auf knapp 1,5 Milliarden Euro. Dagegen drückte der starke Euro auf den Umsatz, der um drei Prozent auf 17,3 Milliarden Euro nachgab. Den Auftragseingang steigerte Siemens um neun Prozent auf 20,8 Milliarden Euro. Der Konzern hatte in den ersten drei Monaten eine Reihe von Großaufträgen an Land gezogen, unter anderem für die U-Bahn im saudi-arabischen Riad sowie im Windkraft- und Kraftwerksgeschäft.

Vorsichtiger Kurs bei Siemens

01:44

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Weitere Belastungen für Siemens

Die verzögerte Netzanbindung von Nordsee-Windparks und die verspätete Auslieferung von ICE-Zügen an die Deutsche Bahn hatte Siemens in den vergangenen Jahren viel Geld gekostet und auch am Image des Vorzeigeunternehmens gekratzt. Im ersten Quartal fielen nun lediglich noch 67 Millionen Euro Kosten durch die Anschluss-Probleme der Windparks an, nachdem sich die Belastungen im Vorjahreszeitraum noch auf fast 320 Millionen Euro summiert hatten. Dennoch stellt sich Kaeser noch "auf Jahre hinaus" auf latente materielle Belastungen ein.

Der Elektroriese plant zudem einen Rückzug von der Börse in den USA. Den Schritt begründete Siemens mit einem niedrigen Handelsvolumen von Siemens-Aktien in den Vereinigten Staaten. Auch solle die Finanzberichterstattung dadurch vereinfacht werden. Andere große deutsche Unternehmen wie die Allianz, Daimler oder BASF hatten den US-Börsen in den vergangenen Jahren ebenfalls den Rücken gekehrt.

zdh/qu (rtr, dpa)