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Gewinnsprung bei Facebook

1. Februar 2018

Facebook hat im vergangenen Jahr trotz einer hohen Steuerlast und zahlreicher Neueinstellungen ein deutliches Plus gemacht. Die Verweildauer der Nutzer ist aber spürbar zurückgegangen. Anleger senken den Daumen.

Facebook User Symbolbild
Bild: Reuters/D. Ruvic

Der Nettogewinn stieg im vierten Quartal 2017 um 20 Prozent auf 4,3 Milliarden Dollar (3,4 Milliarden Euro), im ganzen Jahr erhöhte er sich um 56 Prozent auf fast 16 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Weil die Facebook-Nutzer weniger Zeit in dem Netzwerk verbrachten, reagierten die Aktionäre enttäuscht.

Facebook-Gründer Mark ZuckerbergBild: Getty Images/P. Marotta

"2017 war ein starkes Jahr für Facebook, aber es war auch ein hartes", erklärte Facebook-Chef Mark Zuckerberg. 2018 wolle sich das Unternehmen darauf konzentrieren, "dass Facebook nicht nur Spaß macht, sondern auch gut für das Wohlbefinden der Leute und für die Gesellschaft ist".

Viel Gegenwind im vergangenen Jahr

Das Online-Netzwerk war im vergangenen Jahr in die Kritik geraten. Facebook wurde insbesondere vorgeworfen, problematische Inhalte nicht wirksam zu bekämpfen, wie etwa Aufrufe zum Hass, Verteidigung von Terrorismus oder sogenannte Fake News. Dies fiel zusammen mit Vorwürfen, Russland habe über Google, Twitter und Facebook in den US-Präsidentschaftswahlkampf eingegriffen. Der Konzern stellte daraufhin viele neue Mitarbeiter ein, um besser gegen problematische Inhalte vorzugehen. Die Ausgaben stiegen von 15,2 Milliarden Dollar im Jahr 2016 auf 20,5 Milliarden Dollar 2017, wie Facebook weiter mitteilte. Zudem schlug eine außerplanmäßige Steuernachzahlung zum Jahresende mit 2,27 Milliarden Dollar zubuche.

Besser als erwartet war der Umsatz, der im vierten Quartal um 47 Prozent auf fast 13 Milliarden Dollar anstieg und über das Jahr ebenfalls um 47 Prozent auf 40,6 Milliarden Dollar. Die Zahl der regelmäßigen Facebook-Nutzer lag im vierten Quartal bei 2,13 Milliarden, 14 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Nutzer verbringen weniger Zeit

Facebooks neuer Kurs, den Mitgliedern weniger Videos zu zeigen, hat schnell zu kürzeren Nutzungszeiten geführt. Im vergangenen Quartal hätten die Nutzer deswegen täglich 50 Millionen Stunden weniger bei Facebook verbracht, sagte Gründer und Chef Mark Zuckerberg am Mittwoch. "Das zeigt, wie ernst wir es damit meinen." Bei der Größe von Facebook sind das zwar nur rund zwei Minuten pro Nutzer am Tag.

Aber kürzere Nutzungszeiten können auch auf die Geschäftszahlen durchschlagen, wenn weniger Werbung angeklickt wird. Zuckerberg betonte, das sei etwas, was Facebook in Kauf nehme, um die beim Online-Netzwerk verbrachte Zeit wertvoller zu machen. Er hatte einen tiefgreifenden Strategiewechsel angekündigt und erklärt, dass die Nutzer weniger Nachrichten und Inhalte von Facebook-Seiten zu sehen bekommen und stattdessen mehr Beiträge von Freunden und Verwandten.

An der Börse kamen die Zahlen nicht gut an. Die Facebook-Aktie verlor nachbörslich rund drei Prozent. 

zdh/hb (dpa, rtr, afp)

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