Ghana nimmt abgeschobene Westafrikaner aus den USA auf
11. September 2025
Ghana hat sich mit den USA auf die Aufnahme von 14 Westafrikanern geeinigt, die aus den USA abgeschoben wurden. Das bestätigte Präsident John Mahama bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Accra.
"Wir haben vereinbart, dass westafrikanische Staatsangehörige akzeptabel sind, weil all unsere westafrikanischen Mitbürger kein Visum benötigen, um in unser Land zu kommen", erklärte Mahama.
Nach Angaben des Präsidenten handelt es sich bei den Abgeschobenen um nigerianische und gambische Staatsangehörige. Sie seien inzwischen in Ghana eingetroffen und planten, in ihre Heimatländer weiterzureisen. Ob die Betroffenen eine kriminelle Vergangenheit haben, ließ Mahama offen.
Belastete Beziehungen zu Washington
Vor Abschluss des entsprechenden Aufnahme-Abkommens hatten die USA Zölle auf ghanaische Importe erhöht und die Vergabe von Visa an ghanaische Staatsbürger eingeschränkt. Mahama räumte ein, dass sich die Beziehungen zu Washington dadurch "verschärft" hätten, betonte jedoch, das Verhältnis sei insgesamt weiterhin gut.
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump verfolgt eine besonders strikte Abschiebepolitik. Millionen Migranten ohne gültige Aufenthaltspapiere sollen das Land verlassen. Besonderes Aufsehen erregte die Rückführung hunderter Menschen nach El Salvador, die dort in einem Hochsicherheitsgefängnis inhaftiert wurden. Weitere Abgeschobene wurden nach Panama oder in den vom Krieg erschütterten Südsudan gebracht.
Anders als Ghana lehnt das Nachbarland Nigeria eine solche Zusammenarbeit mit Washington bislang ab. Außenminister Yusuf Tuggar erklärte im Juli, die USA würden erheblichen Druck auf afrikanische Staaten ausüben, auch Venezolaner aufzunehmen - darunter Personen, die zuvor in US-Gefängnissen einsaßen.
pgr/se (afp, ap, rtr)