Ghanas Präsident Akufo-Addo wiedergewählt
10. Dezember 2020Bei der Präsidentenwahl im westafrikanischen Ghana erhielt der 76-jährige Amtsinhaber Nana Akufo-Addo 52 Prozent der Stimmen, wie die Wahlkommission in der Hauptstadt Accra mitteilte. Sein langjähriger Hauptkonkurrent John Mahama kam demnach auf 47 Prozent.
Nach offiziellen Angaben fielen rund 6,7 Millionen Stimmen auf Akufo-Addo von der Mitte-Rechts-Partei New Patriotic Party (NPP). Für den 62-jährigen Mahama von der Mitte-Links-Partei National Democratic Congress (NDC) votierten 6,2 Millionen Menschen. Im Rennen um das Präsidentenamt trafen Akufo-Addo und Mahama bereits zum dritten Mal in Folge aufeinander: 2012 gewann Mahama knapp vor Akufo-Addo, der ihn vier Jahre später ablöste.
Hohe Wahlbeteiligung
Insgesamt hatten mehr als 17 Millionen Menschen die Wahl zwischen zwölf Kandidaten für das höchste Staatsamt, darunter drei Frauen. Trotz der unter Corona-Einschränkungen abgehaltenen Abstimmung war die Wahlbeteiligung mit 79 Prozent hoch.
Bei der Wahl am Montag stimmten die Ghanaer auch über die 275 Mandate im Parlament ab. Das Ergebnis steht jedoch noch aus. Beobachter erwarten, dass die Partei des wiedergewählten Präsidenten ebenfalls wieder auf eine Mehrheit kommt. Die rivalisierenden Parteien NPP und NDC haben einige der vorläufigen Ergebnisse bereits angefochten.
Fünf Todesopfer
In Ghana kamen während der Wahlen fünf Menschen ums Leben, wie die Polizei mitteilte. Darüber hinaus blieb es aber weitgehend friedlich. Seit der Rückkehr Ghanas zur Demokratie, gelang es dem Land sieben Mal, einen friedlichen Machtwechsel herbeizuführen. Beschwerden über Missstände bei Wahlen wurden dabei stets gerichtlich verfolgt - anders als in vielen anderen Ländern Westafrikas.
Ghana gilt als eine der stabilsten Demokratien in der Region und ist nach der benachbarten Elfenbeinküste der weltweit zweitgrößte Kakaoproduzent. Es ist zudem einer der wichtigsten Goldproduzenten Afrikas. Trotz verschiedener Initiativen ist in dem 29,3 Millionen Einwohner zählenden Land die Jugendarbeitslosigkeit überproportional hoch. Laut Weltbank sind zwölf Prozent arbeitslos, jeder zweite unterbeschäftigt.
kle/rk (afp, kna, dpa)