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Giftbrief an Obama abgefangen

17. April 2013

Die US-Behörden haben einen an Präsident Barack Obama adressierten Brief abgefangen, der das tödliche Gift Rizin enthielt. Zuvor war ein ähnliches Schreiben an einen US-Senator verschickt worden.

US Präsident Barack Obama (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images

Nach Angaben des Secret Service ging das Schreiben am Dienstag in der Poststelle des Präsidialamtes ein. Der Behörde, die insbesondere für die Sicherheit des Präsidenten zuständig ist, betonte allerdings, die Poststelle befinde sich nicht in der Nähe des Weißen Hauses. Auch im Senat wurde nach Medienberichten ein "verdächtiges Paket" im Senat entdeckt. Mehrere Büros seien daraufhin geräumt
worden.

Brief an Senator enthielt Rizin

Zuvor hatte die Poststelle der Kongresskammer einen Brief mit ähnlichen Giftspuren abgefangen. Das Schreiben war an den Republikaner Roger Wicker aus dem Bundesstaat Mississippi adressiert und wirkte auf den ersten Blick unverdächtig.

Es sei in Memphis im Bundesstaat Tennessee abgestempelt worden, eine Absender-Adresse habe gefehlt, sagte Senator Terrance Gainer in Washington. Rizin wirkt bereits in kleinsten Dosen tödlich, wenn Menschen es verschlucken. Das Einatmen des Gifts führt zu Atemproblemen.

Der Umschlag wurde nicht im Kapitol, dem Sitz des US-Kongresses, sondern, wie der Brief an Obama, in einem anderen Gebäude in Washington geöffnet. Der Brief hat das Büro von Senator Wicker nicht erreicht. Inzwischen sind alle Poststellen im Kapitol vorsorglich geschlossen.

FBI sieht keine Verbingung zu Anschlägen

Die Bundespolizei FBI und weitere Sicherheitsbehörden haben die Ermittlungen aufgenommen. Das FBI sieht nach eigenen Angaben bisher keine Verbindung zwischen den Giftbriefen und den Bombenanschlägen in Boston. Bei den fast zeitgleichen Explosionen am vergangenen Montag waren in der US-Ostküstenmetropole drei Menschen getötet und mehr als 100 verletzt worden.

Bereits 2004 war in den Poststellen des US-Senats und des Weißen Hauses Rizin gefunden worden. Der Vorfall erinnert aber auch an die Briefe mit Milzbrand-Erregern, die nach den Anschlägen vom 11. September 2001 im Kongress aufgetaucht waren.

GD/wl (ape, afp, rtr)

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