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Neue Festnahme im Giftbrief-Fall

27. April 2013

Wer den Giftbrief an US-Präsident Obama geschickt hat, ist knapp zwei Wochen nach dem Attentatsversuch noch nicht geklärt. Das FBI glaubt nun aber den tatsächlichen Absender gefasst zu haben.

Everett Dutschke, Verdächtiger nach Giftbrief an Präsident Obama, Foto: REUTERS
Bild: Reuters

Das FBI nahm in Mississippi einen 41-jährigen Mann fest. Wie der Sender CNN und andere Medien unter Berufung auf eine Sprecherin der Bundespolizei berichten, handelt es sich bei dem Festgenommenen um James Everett Dutschke (siehe Artikelbild).

Curtis ist wieder auf freiem Fuß

Dutschke wurde in seinem Haus in Tupelo gefasst. Zunächst war ein Bekannter von Dutschke, der Elvis-Imitator Paul Kevin Curtis, als Absender der giftigen Post in Verdacht geraten und angeklagt worden. Die Vorwürfe gegen ihn wurden dann aber fallengelassen.

Die mit dem tödlichen Eiweißstoff Ricin präparierten Schreiben an Obama und den Republikaner Roger Wicker waren in den Poststellen des Weißen Hauses und Kapitols abgefangen worden. Auch an die Richterin Sadie Holland in Mississippi war ein Giftbrief adressiert.

Anschlagsversuch: Gift-Brief an Obama

01:33

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Der zunächst inhaftierte Curtis hatte in einer gerichtlichen Anhörung den Verdacht geäußert, dass er das Opfer einer Intrige sei. Er brachte in diesem Zusammenhang Dutschke ins Gespräch, einen Kampfsportlehrer, mit dem er nach eigenen Angaben seit längerem im Streit liegt. Die Auseinandersetzungen sollen so weit gegangen sein, dass Curtis auch einen Rechtsanwalt zu Rate ziehen musste.

Auch des Kindesmissbrauchs verdächtigt

Wie die "New York Times" schreibt, steht Dutschke, dessen Haus das FBI in den vergangenen Tagen durchsucht hatte, auch wegen Kindesmissbrauchs unter Verdacht. 2007 soll er sich erfolglos für einen Sitz im Repräsentantenhaus von Mississippi beworben haben. Auffällig dabei ist: Die Friedensrichterin Sadie Holland, an die einer der insgesamt drei Giftbriefe adressiert war, ist die Mutter des damaligen Herausforderers von Dutschke bei dessen Bewerbung um einen Abgeordnetensitz.

Ricin, das in den Giftbriefen enthalten war, ist schon in geringsten Mengen tödlich. Der Fund der gefährlichen Gift-Kuverts hatte wegen der zeitlichen Nähe zu dem Anschlag auf den Marathon in Boston in den USA für besondere Nervosität gesorgt, ein Zusammenhang bestand aber nicht.

haz/ml (dpa, afp)

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