Der Urvater der Punkmusik rockt seit Jahrzehnten die Bühne - und jetzt auch die Leinwand. Jim Jarmusch verbeugt sich mit der Dokumentation "Gimme Danger" vor dem Musiker - und seiner legendären Band "The Stooges".
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Filmisches Denkmal für Iggy Pop
Kultregisseur Jim Jarmusch hat sein neuestes Werk einem alten Freundes gewidmet. "Gimme Danger" ist kein ausgewogener Dokumentarfilm - sondern eine filmische Verbeugung vor dem Punk-Idol und Freund des Filmemachers.
Bild: picture-alliance/NOTIMEX/Especial
Nackter Mann auf der Bühne
So kennt ihn die Welt, so lieben ihn seine Fans: mit nacktem Oberkörper, das Mikrofon in der Hand, die Bühne der Ort des musikalischen Exzesses. Natürlich räumt auch Regisseur Jim Jarmusch in seinem Dokumentarfilm den wilden Auftritten Iggy Pops viel Raum ein.
Bild: picture-alliance/NOTIMEX/Especial
Historische Aufnahmen
Über Iggy Pop ist anlässlich seines 70. Geburtstages am 21. April viel geschrieben worden. Der Film "Gimme Danger" liefert jetzt die bewegten Bilder dazu. In Deutschland ist der Dokumentarfilm ab dem 27. April in den Kinos zu sehen.
Bild: Amazon Studios/Magnolia Pictures/D. Fields & G. McCain
Regisseur mit Musikgeschmack
Jim Jarmusch, der "Gimme Danger" inszeniert hat, ist der passende Regisseur zum Sujet. Er kennt den Musiker seit den 1970er Jahren und ist mit ihm befreundet. Auch Jarmusch hat eine Vergangenheit in der wilden Musikszene des New Yorker East Village - er spielte damals selbst in einer Band.
Bild: Amazon Studios/Magnolia Pictures/S. Driver
Überraschungen aus den Archiven
Jarmusch hat für "Gimme Danger" viel bisher unveröffentlichtes oder kaum bekanntes Material zusammengetragen. Im Mittelpunkt seiner Dokumentation stehen natürlich die wilden Anfangsjahre der Iggy-Pop-Band "The Stooges".
Bild: Amazon Studios/Magnolia Pictures/F. Pettis
Exzesse auf der Bühne
Ein auf allen vieren auf der Bühne kriechender und singender Musiker, die Bandmitglieder eher ruhig im Hintergrund: "Gimme Danger" kann mit zahlreichen historischen Sequenzen von Auftritten der "Stooges" auftrumpfen.
Bild: Amazon Studios/Magnolia Pictures/T. Copi
Harmonie war selten...
Die Band spielte Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre drei Alben ein - danach zerbrach sie im Drogenrausch. Sie gab sich wild und kompromisslos - und lebte das auch. Inszenierte Fotos wie dieses hier treffen das Wesen der Combo also nur bedingt.
Bild: Amazon Studios/Magnolia Pictures/J. Brodsky
Legendärer Musiker und Künstler
Nach Jahren der Trennung kamen "The Stooges" 2003 wieder zusammen und gaben ein Bühnencomeback. Iggy Pop hingegen war auch zwischendurch fleißig, in den 1970er Jahren arbeitete er erfolgreich mit David Bowie zusammen. Auch das thematisiert Jim Jarmusch Film "Gimme Danger" am Rande.
Bild: Amazon Studios/Magnolia Pictures/B. Newman
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Jim Jarmusch ist ein Fan von Iggy Pop. Das merkt man dem Film an. "Gimme Danger"ist voller Sympathie für den Rock-Veteranen. Jarmusch kennt den Musiker seit langem persönlich. Und: Jarmusch ist selbst Musiker, spielte in verschiedenen Bands, nahm sogar einmal eine Platte auf. Musikdokumentationen hat der Regisseur auch schon inszeniert, 1997 zum Beispiel über Neil Young und dessen Band "Crazy Horse". Darüber hinaus treten in Jarmuschs Filmen regelmäßig Musiker auf, John Lurie oder Tom Waits etwa. Aber auch Iggy Pop zählte schon einmal zum Ensemble eines Jarmusch-Kurzfilms.
Zähnefletschender Leopard
"Keine andere Band in der Geschichte des Rock 'n' Roll kommt an die Stooges heran", schwärmt der Regisseur von Iggy Pops Hausband. "An ihre Kombination aus heftigem, urgewaltigen Hämmern, zugedröhntem Psychodelic- und Bluse-a-Billy-Grind mit lakonischen, von Existenzangst geprägten Texten und einem Frontmann, der wie ein zähnefletschender Leopard auf und ab stolziert und dabei irgendwie Nijinsky, Bruce Lee, Harpo Marx und Arthur Rimbaud in sich vereint."
"Gimme Danger" macht den Zuschauer ganz direkt mit der musikalischen Urgewalt Iggy Pops bekannt, holt ihn mit auf die Bühne, zoomt sich dicht heran an die "Stooges" und ihre Konzertexzesse. Dabei geht es Jarmusch nicht um eine kritische Durchleuchtung der Musikindustrie. Auch die Jahre, als Iggy Pop in Berlin unter den Fittichen von David Bowie ein Solo-Comeback feierte, werden nur am Rande gestreift.
Er habe "Gimme Danger" eher als Essay denn als Dokumentation" angelegt, sagt Jarmusch: "Der Film ist eine Liebeserklärung an die womöglich größte Rock'n Roll-Band aller Zeiten." Wie die "Stooges" und ihre Musik sei auch "Gimme Danger" ein "bisschen wild, chaotisch, emotional, witzig, brachial und auf denkbar ungehobelte Weise niveauvoll."