Ginter: "Die Kritik ist leider berechtigt"
10. Dezember 2016DW: Matthias Ginter, Borussia Dortmund hat erst in der Schlussminute den Ausgleich hier in Köln erzielt. Am Ende ein Punkt, mit dem Sie zufrieden sein müssen?
Matthias Ginter: Nein, eigentlich sind wir nicht zufrieden. Wir wollten hier gewinnen. Ich glaube wenn man das Spiel anschaut, ist es auch zu wenig, denn wir hatten schon eine gewisse Überlegenheit. Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt, haben aber leider wie schon gegen Ingolstadt bei einer Standardsituation ein Gegentor bekommen. Dann war es natürlich schwierig gegen Köln und diese Fünferkette anzurennen. Aber ich glaube wir haben uns dann nochmal gut aufgerafft. Der Punkt ist aber für uns zu wenig.
Warum haben Sie sich hier lange so schwer getan?
Wenn Köln zuhause in Führung geht, können sie solch einen Vorsprung gut verteidigen. Sie lassen nur wenige Chancen zu und haben Qualitäten mit ihren langen Bällen. Und in der zweiten Halbzeit haben sie es uns dann lange sehr schwer gemacht und gut dagegen gehalten.
Borussia Dortmund wurde zuletzt immer wieder wegen mangelnder Konstanz kritisiert. Was denken Sie über diese Kritik?
Die ist leider berechtigt. Wir hatten vor dem Frankfurt-Spiel eine kleine Serie mit fünf Siegen. Auch nach der Pleite in Frankfurt lief es besser. Aber natürlich hätten wir heute hier auch gewinnen müssen. Wir wissen natürlich, wie wir mit englischen Wochen umgehen müssen und dass wir mit den Kräften haushalten müssen. Wir können das Spiel am Mittwoch in Madrid deswegen heute auch nicht als Ausrede gelten lassen. Aber es ist schon auffällig, dass wir uns momentan auswärts sehr schwer tun. Wir haben noch viele junge Spieler mit viel Potential, aber wir alle müssen auch schnellstmöglich aus diesen Erfahrungen lernen.
Was fehlt Ihnen zu einem echten Titelaspiranten?
Keine Ahnung. Konstanz wahrscheinlich (lacht).
Matthias Ginter ist 22 Jahre alt und spielt seit gut zwei Jahren für Borussia Dortmund. Dort gilt er perspektivisch als potentieller Nachfolger von Mats Hummels. Er besitzt einen Vertrag bis 2019. Als junger Innenverteidiger erlebte er 2014 seinen bisher größten Erfolg: In Brasilien wurde er als Ersatzspieler Weltmeister und holte in diesem Jahr an gleicher Stelle mit der deutschen Olympia-Auswahl in die Silbermedaille.
Das Interview führte Joscha Weber.