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Gisdol beim HSV vorgestellt

26. September 2016

Jetzt ist es offiziell: Der ehemalige Hoffenheimer Coach Markus Gisdol übernimmt den Trainer-Job in Hamburg. Bei seiner Vorstellung beim Bundesliga-Dino lobt er seinen neuen Klub, will aber nichts versprechen.

Deutschland PK Markus Gisdol neuer Trainer des HSV
Bild: Getty Images/Bongarts/O. Hardt

Der neue Trainer Markus Gisdol will beim Hamburger SV wieder für eine bessere Atmosphäre sorgen. "Wir wollen kleine Schritte vorwärtskommen und die negative Stimmung, den Rucksack ablegen. Wir wollen Leichtigkeit hineinbekommen", sagte Gisdol am Montag bei seiner Vorstellung im Volksparkstadion. Er wolle "diese Mannschaft auf Vordermann bringen". Gisdol erklärte, sich "mit voller Überzeugung" für Hamburg entschieden zu haben. "Die Strahlkraft des HSV hat dazu beigetragen, dass ich nicht lang überlegt habe", sagte Gisdol und strahlte selbst dabei. "Der HSV ist ein Brett und ein wahnsinnig geiler Klub", sagte er. 

Gisdol betreute von April 2013 bis Oktober 2015 den Ligarivalen TSG 1899 Hoffenheim. Seine Freistellung erfolgte damals nach einem HSV-Spiel mit seinem Vorgänger Bruno Labbadia. Gegen die Hamburger unterlag Hoffenheim damals mit 0:1. Seit knapp einem Jahr war Gisdol ohne Engagement.

Aussagen zu einem möglichen neuen Spielstil des HSV oder dazu, ab wann man mit Veränderungen im Spiel der Hamburger rechnen könne, machte Gisdol nicht. "Dazu werde ich nichts sagen", wehrte er Fragen freundlich aber bestimmt ab. "Wir werden diese Dinge von der ersten Trainingseinheit an angehen. Wir haben bestimmte Vorstellungen, müssen aber erst ausprobieren, wie die Mannschaft auf bestimmte Reize reagiert."  

Zunächst nur bis Saisonende

Vom Retter zum Sündenbock: LabbadiaBild: Getty Images/O. Hardt

Der Austausch von Labbadia war bereits der zweite Trainerwechsel dieser Saison: Zuvor hatte Werder Bremen sich von Viktor Skripnik getrennt. Der Hamburger SV gab am Sonntagvormittag die Trennung von Bruno Labbadia bekannt, um nun am Sonntagabend den Namen des Nachfolgers zu verkünden: Markus Gisdol erhält bei der Hanseaten "auf eigenen Wunsch" zunächst nur einen Vertrag bis Juli 2017, teilte der Tabellen-16. mit. "Die Vertragslaufzeit spielt bei mir keine Rolle, in der aktuellen Situation ist das angemessen", sagte Gisdol am Montag bei seiner Vorstellung in Hamburg. Der Verein könne sich in dieser Zeit ein Bild machen, ob seine Arbeit für einen längerfristigen Vertrag spreche.

Der 47-Jährige bringt seine Co-Trainer Frank Fröhling und Frank Kaspari mit nach Hamburg. Sein Debüt auf der HSV-Bank feiert er am kommenden Samstag im Punktspiel bei Hertha BSC.

Probleme hinten wie vorne

Beim HSV erwarten Gisdol, an dem auch Werder Bremen interessiert war, große sportliche Probleme. Seit Monaten haben die Hanseaten Schwächen in der Offensive. Das schlechteste Liga-Team 2016 mit nur fünf Siegen in 22 Spielen kreiert kaum Torchancen. Gerade mal acht Tormöglichkeiten in den bisherigen fünf Saisonspielen sind ein Armutszeugnis. Dabei hat der HSV gerade seine Offensive mit Bobby Wood, Filip Kostic, Alen Halilovic und Luca Waldschmidt verstärkt. 

HSV-Vorstandsvorsitzende Dietmar Beiersdorfer hofft auf ein wirksames Konzept von Gisdol, der auch Probleme in der Abwehrzentrale lösen muss. In Emir Spahic, Johan Djourou und Cleber stehen lediglich drei Innenverteidiger zur Verfügung. Und das Trio patzt zudem regelmäßig.

Gisdol: Gespür für Talente

Immerhin gilt Gisdol als Taktik-Experte und Fachmann, der Talente entwickeln kann. Letzteres hatte man HSV-Vorgänger Labbadia abgesprochen. Gisdol arbeitete viele Jahre im Nachwuchsbereich, ehe er in Hoffenheim die Chefrolle übernahm. Im Kraichgau, wo er vom 2. April 2013 bis zum 26. Oktober 2015 das Kommando hatte, wurden Kevin Volland, Sebastian Rudy und der Brasilianer Roberto Firmino zu Nationalspielern. Die Olympia-Silbermedaillengewinner Niklas Süle und Jeremy Toljan schafften unter ihm den Sprung in die U21-Auswahl. Süle hat kürzlich sein Debüt in der A-Nationalmannschaft gegeben.

sw/og (dpa, sid)

 

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