Glänzende Gala für "Sportler des Jahres"
19. Dezember 2021Tennisprofi Alexander Zverev, Weitspringerin Malaika Mihambo und die Weltrekordlerinnen des Bahnrad-Vierers sind Deutschlands "Sportler des Jahres" 2021. Die Preisträger - allesamt Olympiasieger der Sommerspiele in Tokio - erhielten die Auszeichnungen am Sonntagabend bei der 75. Gala im Kurhaus von Baden-Baden. Rund 200 Gäste nahmen an der glanzvollen Gala teil.
Zverev folgt Stich und Becker
Alexander Zverev hatte sich in Japan zum ersten deutschen Olympiasieger im Herren-Einzel gekrönt und insbesondere im Halbfinale mit seinem Erfolg über den serbischen Tennis-Ausnahmekönner Novak Djokovic beeindruckt. Zudem räumte der 24-Jährige den Titel beim Saisonfinale der besten Tennisprofis des Jahres und insgesamt sechs Turniersiege ab - so viele wie keiner seiner Konkurrenten in diesem Jahr.
Bei der Online-Abstimmung von 980 Sportjournalistinnen und Sportjournalisten setzte sich die Nummer drei der Tennis-Welt (1739 Punkte) deutlich vor Schwimmer Florian Wellbrock (1198) durch, dem Olympiasieger über zehn Kilometer im Freiwasser und Tokio-Bronzegewinner über 1500 Meter Freistil im Becken. Den dritten Platz belegte Skisprung-Weltmeister Karl Geiger (729).
Seit 1991 war bei den Herren kein Tennisprofi mehr "Sportler des Jahres" geworden - damals hatte Michael Stich seinen Rivalen Boris Becker abgelöst. Bei der Sportler-Gala 2021 trat Zverev nun die Nachfolge von Eishockey-Nationalstürmer Leon Draisaitl an.
Mihambo auf Steffi Grafs Spuren
Für Weitspringerin Malaika Mihambo ist es die dritte Auszeichnung in Serie. Eine solche Erfolgsserie bei der Wahl zur "Sportlerin des Jahres" schaffte zuletzt Tennisikone Steffi Graf, die in den 1980ern viermal nacheinander die Ehrung erhielt.
Mihambo hatte in Tokio mit ihrem Sieben-Meter-Sprung im letzten Versuch Gold geholt. Deutlicher als Zverev distanzierte die 27-Jährige von der LG Kurpfalz (1845 Punkte) ihre Verfolgerinnen. Aline Rotter-Focken, die in ihrem letzten Kampf erste deutsche Olympiasiegerin im Frauen-Ringen wurde, wurde Zweite (942). Kanu-Goldgewinnerin Ricarda Funk kam auf Platz drei (686).
Bahnrad-Frauen mit großem Abstand vorn
Die Bahnrad-Frauen dominierten in diesem Jahr ihre Disziplin und treten als Mannschaft des Jahres die Nachfolge des FC Bayern München an. Lisa Brennauer, Franziska Brauße, Lisa Klein und Mieke Kröger hatten in Tokio eine schier unglaubliche Weltrekord-Show mit drei Bestmarken in drei Rennen abgeliefert und waren zu Gold in der Mannschaftsverfolgung gerauscht. Anschließend holte das Team noch EM- und WM-Gold und machte das Titel-Triple perfekt.
In der Abstimmung landeten die Bahnrad-Frauen (1434 Punkte) klar vor der Dressur-Equipe (875) und den Tischtennis-Männern (719). Die Fußball-Nationalmannschaft spielte nach dem Achtelfinal-Aus bei der Europameisterschaft keine Rolle bei der Wahl.
haz/wa (sid, dpa)