Ob im Gras, auf dem Parkplatz oder dem Friedhof: Gepicknickt wurde schon immer und überall. Das zeigt die Ausstellung "Picknick-Zeit", die im Museum Angewandte Kunst in Frankfurt zu sehen ist.
Bild: Julian Gerchow
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Von der Antike bis heute: Die Kunst des Picknicks
Ob im Gras, auf dem Parkplatz oder am Grab: Ein Picknick war schon immer überall möglich. Das zeigt die Ausstellung "Picknick-Zeit" vom 6. Mai bis zum 17. September im Frankfurter Museum Angewandte Kunst.
Bild: Historisches Museum Frankfurt am Main
Die Kunst des Essens unter freiem Himmel
Von den alten Griechen bis zur Großstadtfamilie: Die Ausstellung "Picknick-Zeit" im Frankfurter Museum Angewandte Kunst zeigt das Picknick im Laufe der Jahrhunderte und seine Wandlungen in verschiedenen Kulturkreisen. Der "Wäldchestag" (1871), das bekannteste Gemälde des Frankfurter Malers Heinrich Hasselhorst, zeigt das Essen im Freien als gesellschaftliches Ereignis der feinen Leute.
Bild: Historisches Museum Frankfurt am Main
Schmausen mit Stil
Auf etwa 1000 Quadratmetern Ausstellungsfläche ist auch eine große Zahl an Picknick-Utensilien zu bestaunen. Darunter findet sich Wertvolles, Kurioses und Praktisches. Dieser Louis-Vuitton-Koffer aus dem Jahr 1910 wurde eigens für motorisierte Ausflüge in die Natur entworfen und ermöglichte seinem Besitzer einen stilvollen Imbiss an einem beliebigen Ort.
Bild: Louis Vuitton Collection, Paris
Picknick in Kapstadt
In den vergangenen 40 Jahren hat die in Frankfurt lebende Fotografin Barbara Klemm eine Vielzahl an Bildern von picknickenden Menschen rund um den Globus gemacht. Ob, wie hier, in Kapstadt zur Zeit der Apartheid (1978), in China, im Iran oder der Ukraine - die Fotos zeigen, dass das Picknick eine universelle Freizeitbeschäftigung ist, die die Menschen weltweit eint.
Bild: Barbara Klemm
Champagnerpicknick mit Hut und Rolls Royce
Das Schmausen im Freien war schon lange eine beliebte Freizeitbeschäftigung quer durch Europa, als die Franzosen im Barock dem Phänomen schließlich einen Namen gaben: "pique-nique". Besonders populär war es beim Adel im England des 18. Jahrhunderts. Auch heute noch picknickt die Oberschicht gerne bei Events wie dem Pferderennen in Ascot und der Henley Royal Regatta, hier auf einem Foto von 2016.
Bild: Julian Gerchow
Festmahl am Grab
Der Tag der Toten, der "Dia de los Muertos", ist ein hoher Feiertag in Mexiko: Dann ehren die Hinterbliebenen die Verstorbenen. Zu der Feier versammelt sich die Familie um ein Grab und schlemmt, wie hier auf dem Bild von Felix Pestemer (2012) zu sehen. Keine ganz einzigartige Tradition: Britische Adelige sollen schon während der Napoleonischen Kriege am Schlachtfeld gepicknickt haben.
Bild: Felix Pestemer
Frühstück im Grünen 2.0
Jüngling mit iPhone und Hipster-Hut: Die Frankfurter Street Art-Künstler Gündem Gözpinar und Balázs Vesszösi haben Edouard Manets "Frühstück im Grünen" aus dem Jahr 1863 in die Gegenwart geholt - samt Bierkasten und Graffiti-Sprühdosen, festgehalten auf diesem Foto von 2017. Naheliegender Titel: "Déjeuner sur l'herbe 2.0." - zu sehen vom 6. Mai bis zum 17. September im Museum Angewandte Kunst.
Bild: Museum Angewandte Kunst
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Es ist nicht bekannt, wann und wo das allererste Picknick stattgefunden hat. Aber das Essen im Freien gemeinsam mit der Familie und Freunden hat eine lange Geschichte. Von den alten Griechen über das viktorianische England bis heute - das Picknick war und ist noch immer eine beliebte Gelegenheit, Zeit miteinander zu verbringen.
Dabei haben viele Länder ihre eigenen Picknick-Sitten: In Mexiko zum Beispiel versammeln sich die Familien am Tag der Toten an den Gräbern ihrer verstorbenen Familienangehörigen, um gemeinsam zu essen. In England ist es noch immer Tradition, sich zu gesellschaftlichen Ereignissen wie etwa Wimbledon oder dem Pferderennen in Ascot auf die Wiese zu setzen, um zu essen - und um zu sehen und gesehen zu werden. In Japan nehmen die Familien seit dem achten Jahrhundert einen Picknick-Korb mit zum Kirschblütenfest im Frühling.
Appetit aufs Essen unter freiem Himmel
Das Picknick als Motiv ist beliebt bei Künstlern - von Edouard Manet bis zur Fotografin Barbara Klemm, die in den vergangenen 40 Jahren Picknicks auf der ganzen Welt festgehalten hat.
Solche und andere Beispiele für das Picknick in der Kunst zeigt die Ausstellung "Picknick-Zeit" im Frankfurter Museum Angewandte Kunst. Dazu sind zahlreiche Utensilien zu sehen, die zu der Freizeitbeschäftigung gehören und ihr einen gewissen Stil verleihen, wie etwa ein lackiertes japanisches Picknick-Set aus dem 18. Jahrhundert, das eine Leihgabe aus dem Londoner Victoria and Albert Museum ist, oder ein eigens fürs Auto designter Picknick-Korb von Louis Vuitton aus dem Jahr 1910.
Wer jetzt schon beim Lesen Appetit bekommen hat: Die Ausstellung, die vom 6. Mai bis zum 17. September im Frankfurter Museum Angewandte Kunst zu sehen ist, lädt auch zum Verzehr ein: Von interkulturellen Kochbegegnungen bis zum großen Picknick im Museumspark haben Besucher verschiedene Gelegenheiten, selbst als Picknicker aktiv zu werden.