Die Deutschen gelten nicht gerade als Glücksexperten. Doch laut dem "Glücksatlas 2019" der Deutschen Post sind die Deutschen so glücklich wie seit dem Mauerfall nicht mehr - und am glücklichsten in Schleswig-Holstein.
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Zehn Gründe für Schleswig-Holstein
Das deutsche Bundesland Schleswig-Holstein zwischen Nord- und Ostsee ist mit seinen Stränden, Inseln und Hafenstädten perfekt für einen maritimen Urlaub.
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Kulturhauptstadt des Nordens
Das maritime Flair Schleswig-Holsteins prägt auch die Hansestadt Lübeck mit ihrer wasserumflossenen Altstadt. Mit rund 1800 denkmalgeschützten Gebäuden und historischen Gassen zählt sie zum UNESCO-Welterbe. Besonders sehenswert ist das Holstentor, das Wahrzeichen der Stadt. Das spätgotische Gebäude stammt aus dem 15. Jahrhundert und gehört zu den Überresten der Lübecker Stadtbefestigung.
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Schiff ahoi!
Die Landeshauptstadt Kiel an der Ostsee rückt einmal im Jahr in den touristischen Fokus, wenn das internationale Segelereignis "Kieler Woche" stattfindet. Rund drei Millionen Gäste beobachten das Spektakel, zu dem Segelwettbewerbe genauso gehören wie Konzerte unterschiedlichster Musikgenres. Höhepunkt des Festivals ist die "Windjammerparade", bei der rund 100 Traditionssegler ihre Anker lichten.
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Strand- und Partyurlaub auf Sylt
Sie ist hip, wunderschön - und im Sommer oft ausgebucht. Die Insel Sylt in der Nordsee gehört zu den beliebtesten Inseln der Deutschen. Tagsüber drängen sich die Touristen am angesagten Strand von Westerland, abends strömen sie in die Clubs und Bars - und mit ein wenig Glück treffen sie dort auch den einen oder anderen Prominenten.
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Zu Fuß durchs Meer
Sylt ist umgeben vom Wattenmeer, einer der artenreichsten Landschaften der Welt, die 2009 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt wurde. Bei Flut schauen nur die Inseln aus dem Wasser, bei Ebbe erstreckt sich eine weite Schlickwüste bis zum Horizont. Auf Wattwanderungen können Besucher die vielen Krebse, Muscheln, Schnecken und Würmer auf dem Meeresboden beobachten.
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Strandkorb, Meer, weißer Sand
Auf der anderen Seite Schleswig-Holsteins erstreckt sich die Ostsee mit ihrem milden Klima und zahlreichen Stränden. Auf der Insel Fehmarn gibt es gleich 20 - darunter weiße Sandstrände zum Entspannen und Steilküste für Abenteurer. Mit etwa 2200 Sonnenstunden im Jahr gehört die Insel zu den sonnenreichsten Regionen Deutschlands. Also Badesachen raus und ab ins Wasser!
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Anglerglück
Auch im Landesinneren spielt Wasser eine große Rolle. Die Holsteinische Schweiz umfasst über 200 Seen, umgeben von Hügeln und Laubwäldern. Gletscher formten einst die abwechslungsreiche Landschaft, in der seltene Tierarten wie der Seeadler beheimatet sind. In dem sauerstoffreichen Wasser tummeln sich viele Fische: ein Paradies für Angler.
Was wie ein Fluss aussieht, ist eigentlich ein Meeresarm, der sich rund 43 Kilometer ins Landesinnere seinen Weg gebahnt hat. Der Ostseefjord Schlei bietet Erholung pur für Ruhesuchende und lädt zum Wandern genauso ein wie zum Radeln und zum Boot fahren. Die Schlei entstand während der Eiszeit vor 115.000 Jahren.
Hier wurde gehandelt und getauscht: Am Ufer der Schlei liegt Haithabu - vom 9. bis 11. Jahrhundert eine blühende Handelsmetropole der Wikinger und eine der ersten Städte Nordeuropas. Hier lebten bis zu 2000 Menschen verschiedener Kulturen: Sachsen, Friesen, Slawen und Skandinavier. Das Wikinger Museum Haithabu versetzt die Besucher in vergangene Zeiten.
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Wilder Westen in Bad Segeberg
In Bad Segeberg führt die Zeitreise nicht zu den Wikingern, sondern in den Wilden Westen. Seit 1952 werden hier jährlich die Abenteuer von Karl Mays Helden auf der Freilichtbühne "Kalkbergarena" aufgeführt. Zu den Klassikern gehören natürlich die Geschichten über Winnetou und Old Shatterhand.
Bild: picture alliance
Das flenst!
Die Bewohner von Flensburg gelten als wortkarg und verschlossen. Kein Wunder, wer hier lebt, der hat mit einem rauen Klima zu kämpfen. Das macht trockene Kehlen und Lust auf ein herbes Bier. In Flensburg wird das berühmte "Flens" gebraut, eines der herbsten Pilsener Deutschlands. Sein Markenzeichen ist das Ploppen beim Öffnen der Bierflasche. Der Flensburger würde dazu sagen: "Das flenst!"
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Das in Befragungen ermittelte Lebensglück liegt der Studie zufolge auf einer Skala von 0 bis 10 bei 7,14 Punkten. Im Jahr zuvor betrug der Wert demnach 7,05. Nur 30 Jahre nach dem Fall der Mauer sei das ostdeutsche Glücksniveau sogar um 0,11 Punkte auf das Allzeithoch von 7,0 Punkten gestiegen, den höchsten Wert seit der friedlichen Revolution, betonen die Wissenschaftler. Der Glücksabstand zwischen West- und Ostdeutschland verringerte sich weiter auf 0,17 Punkte.
Nach Ansicht des Freiburger Ökonomen Bernd Raffelhüschen, der die Studie am Dienstag (5.11.) in Berlin vorstellte, liegt das vor allem an einer guten Einkommenssituation.
"Wir sind die reichsten Deutschen, die jemals in Deutschland gelebt haben, auch in Familienkonstellationen - die Scheidungsraten gehen zurück", so Raffelhüschen, der Glück im Sinne von Zufriedenheit interpretiert. Er meint: "Wir sind kein Jammertal!"
Am glücklichsten zwischen Nord- und Ostsee
Die Gesamtentwicklung sei etwa der niedrigen Arbeitslosenrate, guten Lohnabschlüssen und der soliden Gesundheit der Bevölkerung geschuldet, sind Wissenschaftler überzeugt.
Im Vergleich der deutschen Regionen sind Tabellenführer und -schlusslicht gegenüber 2018 unverändert: Die zufriedensten Deutschen leben laut Glücksatlas weiter im nördlichsten Bundesland Schleswig-Holstein (7,44 Punkte); immerhin seit 2013 belegen die Nordlichter den Spitzenplatz. Auf dem zweiten Platz landete erstmals Hessen mit 7,31 Punkten.
Danach folgt Hamburg mit 7,27 Punkten. Schlusslicht im sogenannten Glücksranking bildet erneut Brandenburg mit 6,76 Punkten.
Der "Glücksatlas" wurde bereits zum neunten Mal von der Deutschen Post erstellt. Für den Report wurden Daten einer großen Langzeitstudie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung und aktuelle eigene Erhebungen mit insgesamt mehreren Tausend Befragten ausgewertet.